Es wog fast eine TonneWas ist das? Fischer fangen bizarre Kreatur – im Bauch die große Überraschung

Vor der Küste Taiwans wurde ein riesiger, 1.760 Pfund schwerer Koboldhai gefangen, in dem sich sechs große Junge befanden. Am 13. Juni postet das Taiwan Ocean Artistic Museum ein Foto von dem Hai auf ihrem Facebook-Account.

Vor der Küste Taiwans wurde ein riesiger, 1.760 Pfund schwerer Koboldhai gefangen, in dem sich sechs große Junge befanden. Am 13. Juni postet das Taiwan Ocean Artistic Museum ein Foto von dem Hai auf ihrem Facebook-Account.

Vor der Küste Taiwans wurde eine riesige Kreatur gefangen, die sehr selten zu sehen und wenig bekannt ist. Ein Museum hat Fotos dieses beeindruckenden Tieres in den sozialen Medien geteilt.

von Martin Gätke  (mg)

Sie wirken wie Wesen aus einer völlig anderen Welt – oder einer längst vergessenen Zeit. Nur wenig ist der Forschung bislang über diese Kreaturen der Tiefe bekannt, die in bis zu 1.300 Metern Tiefe zu Hause sind.

Jetzt wurde vor der Küste Taiwans ein besonders beeindruckendes Exemplar dieser Wesen gefangen – und in seinem Bauch befand sich eine echte Überraschung.

Taiwan: Bizarre Kreatur aus den Tiefen des Meeres gefangen

In Yilan, einem Fischereihafen Nanfangaos, ist das riesige Wesen zu sehen, mit seinem charakterischen hässlichen Gesicht. Das Taiwan Ocean Artistic Museum hat Fotos der beeindruckenden Entdeckung auf seiner Facebook-Seite geteilt.

Zu sehen ist ein riesiger Koboldhai (Mitsukurina owstoni), hierzulande auch Nasenhai genannt. Rund 800 Kilogramm ist er schwer. „Es ist derzeit der größte Koboldhai, der je in Taiwan gefangen wurde“, schreibt das Museum zu dem Foto.

Hier den Beitrag des Museums ansehen:

Das bizarr anmutende Wesen mit der rosafarbenen, fast durchsichtigen Haut hat eine lange hervorstehende Schnauze, gespickt mit messerscharfen Zähnen. „Da der Kopf die Form eines Kobolds hat, wird er ‚Koboldhai‘ genannt. Auch als ‚Teufelshai‘ bekannt, gehört er zur Familie der Urhaie und ist ein sehr seltenes lebendes Fossil“, erklärt das Museum in seinem Beitrag.

Bislang wurde nur eine Handvoll dieser Lebewesen aus dem Meer geholt. Zwar gab es Versuche, sie in Aquarien zu halten, aber keiner der Haie überlebte mehr als ein paar Tage. Der Nordwestpazifik, vor allem die Gewässer von Japan und Taiwan, gelten als Hotspot dieser Art: Nach einem starken Erdbeben vor Taiwan im Jahr 2003 wurden über 100 Koboldhaie in Tiefen von rund 1.000 Metern gefangen.

Koboldhai gefangen: im Bauch die große Überraschung

Eine weitere Überraschung war im Bauch des Tieres zu finden: Denn im Inneren des weiblichen Koboldhais befanden sich sechs Babys. Das Museum zeigte Fotos der Jungtiere: Jedes war etwa 1,20 Meter groß und wog rund vier Kilo.

Der Fund ist eine kleine Sensation, denn über die Fortpflanzung von Koboldhaien ist wenig bekannt. Die Weibchen sind lebendgebärend und bringen keine Eiersäcke wie andere Arten, sondern lebende Junge zur Welt. „Die Zähne der Babyhaie sind bereits ausgebildet. Grundsätzlich war dieser Mutterhai also nicht allzu weit vom Geburtstermin entfernt“, schreibt das Museum.

Der Koboldhai war versehentlich von einem Fischerboot gefangen worden, die mit Grundschleppnetzen gefischt hatten. Dabei werden riesige Netze über den Meeresboden gezogen. Sowohl die Beeinträchtigung des Bodens als auch die hohen Beifangraten gelten als negative Effekte der Schleppnetzfischerei. In vielen Regionen ist diese Art der Fischerei bereits verboten.

Ursprünglich wollten die Fischer den Hai an ein Restaurant verkaufen, das Museum aber habe sich dafür eingesetzt, dass der Kadaver nun für Ausstellungs- und Lehrzwecke genutzt wird, schreibt das Taiwan Ocean Artistic Museum. (mg)