Hohe Temperaturen, Trockenheit und geringe Luftfeuchtigkeit steigern deutschlandweit das Risiko für Waldbrände.
Diese Karte löst Besorgnis ausVerheerende Waldbrände wüten in Deutschland – das droht in NRW
Natur und Tiere ächzen bereits unter den Temperaturen, die in den vergangenen Tagen die 30 Grad-Marke erreicht haben. Dabei fängt der Sommer gerade erst an – die heißesten Monate Juli und August stehen Deutschland noch bevor.
Die sommerlichen Temperaturen wären längst nicht so besorgniserregend, wenn es genug Niederschlag gäbe. Der lässt jedoch auf sich warten und indes wächst die Waldbrandgefahr – auch in NRW.
NRW: Waldbrandgefahr wächst
Die anhaltende Trockenheit ist nicht etwa der Auslöser für Waldbrände, doch kombiniert mit hohen Temperaturen, Wind und der geringen Luftfeuchtigkeit, wird diese zu einer stetig steigenden Gefahr.
Dass die Lage für die kommenden Wochen durchaus ernst ist, verzeichnet der Deutsche Wetterdienst mittels des Waldbrandgefahrenindex, der für jeden Kalendertag aktualisiert wird.
Die Karte zeigt bereits seit Tagen das Ausmaß des heißen und trockenen Wetters. Besonders groß ist die Gefahr im Nordosten, wo in vielen Regionen die höchste Warnstufe fünf gilt. Aber auch in Niedersachsen, Baden-Württemberg und in Teilen Nordrhein-Westfalens zeigen die roten Flächen die vierte Gefahrenstufe an.
Hier sehen Sie einen Twitter-Post des Deutschen Wetterdienstes, in dem der Waldbrandgefahrenindex vom 12. Juni bis zum 16. Juni 2023 zu sehen ist:
Kirsten Thonicke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung weiß, warum Deutschland in diesem Sommer mit der extremen Dürre kämpft: „Trotz des reichlichen Niederschlags Ende diesen Winter fehlt uns immer noch Niederschlag von einem Jahr, um das Defizit der letzten Jahre auszugleichen“, erklärte sie gegenüber des „Westfalen-Blatts“.
Auf einen flächendeckenden Niederschlag, den es dringend benötigt, warten wir jedoch laut des Deutschen Wetterdienstes vergebens. Anhaltender Regen sei in naher Zukunft nicht absehbar. Zwar könne es hier und da kurzzeitige starke Schauer geben, doch diese sind nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die mittlerweile stark ausgetrockneten Böden in vielen Regionen Deutschlands sind zudem nicht in der Lage, die Regenmassen schnell aufzunehmen. Vielerorts seien die Böden bereits so trocken wie es in anderen Jahren Ende August der Fall war, äußert sich Agrarmeteorologe Andreas Brömser besorgt.
Waldbrände werden meist durch menschliches Versagen ausgelöst
Nicht ohne Grund herrschen in den Sommermonaten in Deutschlands Wäldern besondere Regeln, die es unbedingt einzuhalten gilt. Offenes Feuer ist in Waldgebieten grundsätzlich tabu. Grillen, auch mit einem mobilen Camping-Grill, ist nur an extra ausgewiesenen Feuerstellen erlaubt.
Was viele nicht wissen: Vom 1. März bis zum 31. Oktober gilt bundesweit in allen Wäldern ein absolutes Rauchverbot. Weggeworfene Zigaretten stellen das höchste Risiko für Waldbrände dar. Wer ein offenes Feuer im Wald entdeckt, sollte umgehend die Feuerwehr alarmieren.