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Meteorologe Sven Plöger warnt im WDRWetter immer extremer, Experte in großer Sorge: „Die Zeit läuft ab“

Meteorologe Sven Plöger warnt in „Aktuelle Stunde“ (WDR) am 15. August, dass wir jetzt etwas gegen die Klimakrise tun müssen.

Meteorologe Sven Plöger warnt in „Aktuelle Stunde“ (WDR) am 15. August, dass wir jetzt etwas gegen die Klimakrise tun müssen.

Es ist ein Sommer der Extreme: In den Ländern am Mittelmeer, auf Hawaii, in Südfrankreich zerstören verheerende Brände ganze Landstriche und Ortschaften, gleichzeitig befindet sich das Meereis in der Antarktis auf einem Rekord-Tief. Im WDR ordnet Meteorologe Sven Plöger diese Ereignisse ein – und warnt.

von Martin Gätke  (mg)

Das Jahr 2023 hat bereits einen alten Hitze-Rekord pulverisiert: Der Juli 2023 war der weltweit heißeste Monat aller Zeiten. Der vergangene Monat lag 0,5 Grad über dem Durchschnitt seit 1991 – und hat damit den letzten Hitzerekord 2019 deutlich übertroffen.

Viele Regionen der Erde leiden unter Hitze und Trockenheit, es kam zu verheerenden Bränden mit zahlreichen Opfern. Zuletzt hat es Südfrankreich getroffen: Wegen eines Großbrandes mussten mehrere Campingplätze evakuiert werden, der Schaden ist riesig. Anwohnerinnen, Anwohner oder Reisende kamen nicht zu Schaden. Mehrere Feuerwehrleute erlitten bei dem Einsatz eine leichte Rauchgasvergiftung.

WDR: Meteorologe Sven Plöger warnt vor der Klimakrise

Der Sommer der Extreme – auch in der „Aktuellen Stunde“ im WDR war dies das große Thema der Sendung. Die Brände auf Rhodos, Hawaii, in Südfrankreich, eine Schlammlawine in Italien, das Mittelmeer wird immer wärmer– welche Rolle spielt die Klimakrise dabei?

Nach dem Beitrag sprach der ARD-Meteorologe Sven Plöger über die aktuelle Lage in einem Studiogespräch. „Wir müssen klar konstatieren: Das ist, was passiert, wenn sich das Klima ändert“, erklärt der 56-Jährige. Der Mensch sorge dafür, dass sich mehr Energie in der Atmosphäre befinde, die könne dann freigesetzt werden. Das passiere nun.

„Und wenn wir zurückschauen darauf, was die Wissenschaft vor 30, 40 Jahren gesagt hat, dann kann man eigentlich genau diese Entwicklung lesen und spüren, dass diese Dinge in gewisser Weise erwartbar waren.“ Es gebe dabei einige Dinge, die auch ihn als Meteorologen Gedanken und Sorgen bereite. Die Szenen aus Hawaii, Griechenland, Frankreich, das Leid, die Zerstörung berührten auch ihn.

WDR: Meteorologe Sven Plöger mit Appell in „Aktuelle Stunde“

Und gleichzeitig gebe es Dinge, die seien da noch gar nicht enthalten. „Das Mittelmeer zum Beispiel, das ist sechs Grad flächendeckend wärmer als es eigentlich sein sollte. Das ist ein maritimes Feuer, das unter Wasser unheimlich viel Lebensraum vernichtet.“ Gleichzeitig gebe es Temperaturveränderungen im Nordatlantik. „Insofern sage ich als Meteorologe: Da kommt ein Tsunami auf uns zu. Ich sehe den und sehe aber auch leider, dass ganz viele Menschen in unserer Gesellschaft den nicht sehen“, kritisiert Plöger. Das aber sei notwendig, um wirklich Dinge zu verändern.

Dafür sei es erforderlich, dass die Gesellschaft zuvorderst Haltung einnehme. „Wir haben eine Wunschwelt, in der wir leben“, so Plöger. Dafür habe er großes Verständnis, er sei auch Teil „des Ganzen“. „Und dann haben wir draußen eine physikalische Realität. Und Wunschdenken und Realität gehen mittlerweile immer weiter auseinander, da ist eine riesige Lücke.“

Doch Plöger befürchtet, dass die Enkelkinder diese Krise in Zukunft tragen müssen, wenn die Korrekturen nicht rechtzeitig eintreten. Zwar sei eine „große Korrektur“ geopolitisch gerade nicht einfach, doch Änderungen seien auch im Kleinen machbar. „Darüber reden ist schön, aber wir müssen anfangen zu handeln. Die Zeit läuft ab, die Sorgen werden nicht geringer und die Kosten und das Leid auch nicht.“ Der Meteorologe endet mit dem Fazit: „Loslegen!“