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„Zombie-Lachse“Grausige Aufnahmen aus Zuchtbetrieben sorgen für heftige Kritik

Ein Lachs versucht, während der Wanderung zu den Laichgründen über einen Damm zu springen.

Wie Aufnahmen aus Zuchtbetrieben vor Islands Küste zeigen, leben die Lachse dort in schlimmen Verhältnissen. Das Symbolfoto zeigt Lachse im Oktober 2020 und steht in keinem Zusammenhang mit dem Ereignis.

Die Tierhaltung der Zuchtlachse vor der Küste Islands sorgt aktuell für scharfe Kritik.

von Eva Gneisinger  (eg)

Kein Speisefisch ist bei den Deutschen so beliebt wie der Lachs. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 234.847 Tonnen Alaska-Seelachs (Marktanteil von 19,3 Prozent) und 224.344 Tonnen Lachs (18,4 Prozent) verzehrt, wie aquakulturinfo.de berichtet.

Um der hohen Nachfrage nach dem Fisch gerecht zu werden, wird immer mehr Lachs gezüchtet, ein Großteil davon vor der Küste Islands, wo die beiden Großkonzerne „Anarlax“ und „Arctic Fish“ Millionen Tiere halten.

Heftige Kritik an Lachs-Massenzucht vor Island

Aktuelle Berichte offenbaren Erschütterndes: Die Tiere leben unter denkbar schlechten Bedingungen, viele von ihnen sind krank und von Bakterien zerfressen. Dieser Lachs landet am Ende auch in deutschen Supermärkten und schließlich auf dem Teller der Verbraucherinnen und Verbraucher.

Die Bilder aus den Zuchtfarmen sind kaum auszuhalten: Fische mit deformierten Körpern, zerfressenen Flossen und Köpfen und fehlenden Körperteilen, in engen Netzen zusammengepfercht. Sie sehen aus wie lebende Kadaver. Die Aktivistin Veiga Grétarsdóttir nennt diese Tiere „Zombie-Lachse“, eine Beschreibung, die treffender nicht sein könnte.

Das Video der Aktivistin Veiga Grétarsdóttir zeigt die „Zombie-Lachse“ in der Massenzucht vor Island:

Viel zu viele Tiere auf viel zu wenig Platz: Dadurch entstehen Bakterien, Viren und Parasiten, welche leicht von Fisch zu Fisch übertragen werden können. Erst im Oktober 2023 mussten eine Million Tiere nach einem Lachslaus-Befall getötet werden.

Bereits seit einigen Jahren prangern Tierschützerinnen und Tierschützer das Milliarden-Geschäft mit den Lachsen an. Auch die isländische Pop-Sängerin Björk unterstützt den Protest gegen die Massenzucht. Über die sozialen Medien ruft sie zum Protest auf.

Auf Facebook mobilisiert Björk die Menschen, ihre Stimme gegen die Massenzucht vor Islands Küsten zu erheben:

Auf Island wütet mittlerweile eine hitzige Debatte darüber, ob die Lachs-Zuchten verboten werden sollten. Doch die Konzerne sichern die wirtschaftliche Lange des Landes und die Arbeitsplätze der Isländerinnen und Isländer.

Der Konzern „Arnarlax“ auf Island verteidigt sich. Laut Geschäftsführer Björn Hembre werden die Tiere in der Zucht gut versorgt, so Hembre gegenüber „Bild“.

Entgegen aller Kritiken will die Lachszucht auf Island weiter expandieren. Im Jahr 2021 produzierte Island 45.000 Tonnen Lachs. Bis zum Jahr 2030 soll sich die Menge verdoppeln. Das Geschäft mit dem beliebten Fisch boomt: In diesem Jahr sollen weltweit über drei Millionen Tonnen produziert werden.