Zum Jahreswechsel wird aus dem Nahverkehr Rheinland „Go.Rheinland“. Mit einem neuen Image soll das Angebot für Pendlerinnen und Pendler attraktiver werden.
Nicht nur 49-Euro-TicketIm Nahverkehr im Rheinland ändert sich im neuen Jahr einiges
NVR, VRS, AVV, SPNV. Wenn jemand angesichts des Abkürzungswahns nur noch Bahnhof versteht, könnte es daran liegen, dass die Person gerade wirklich zwischen den Gleisen umherirrt. „Untersuchungen haben aber auch gezeigt, dass die Begriffe den Menschen völlig unbekannt sind“, sagt Geschäftsführer Michael Vogel.
Die Nahverkehrs-Verbünde im Rheinland stehen vor der Herausforderung, höhere Fahrgelderlöse generieren zu müssen, um diese wiederum in die Verbesserung der Qualität des Schienenpersonennahverkehrs zu stecken. Mit einer neuen gemeinsamen Dachmarke sollen für 32 Linien in einem Gebiet mit 4,5 Millionen Menschen die Weichen sprichwörtlich für eine erfolgreichere Zukunft gestellt werden.
„Go.Rheinland“ bündelt NVR, VRS und AVV unter einer Marke
Ab dem 1. Januar 2023 werden der Nahverkehr Rheinland (NVR), der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und der Aachener Verkehrsverbund (AVV) unter der neuen Marke „Go.Rheinland“ firmieren. „Wir wollen die Kräfte im Rheinland bündeln und durch die Emotionalisierung der Region frischer und attraktiver nach außen wirken“, sagte Vogel am Donnerstag (15. Dezember 2022) bei der Vorstellung der Pläne.
Für die Kundinnen und Kunden werden sich vor allem optische Dinge ändern. Künftig wird es neue Fahrkartenautomaten geben, eine gemeinsame App ist in Planung, zudem werden die Züge nach und nach im einheitlichen Look durch die Region fahren. Sind heute noch S-Bahnen, Züge von National Express oder Trans Regio in unterschiedlichsten Farben in der Gegend zu sehen, soll durch ein einheitliches Design die Sichtbarkeit der Marke erhöht werden.
„Go.Rheinland“ versteht sich dabei nicht als Angriff auf den Platzhirsch KVB in Köln. „Unsere Konkurrenz ist der Pkw. Wir wollen gemeinsam auftreten, um das Mobilitätsangebot der Schiene noch attraktiver zu machen und die Verkehrswende zu schaffen“, sagt Geschäftsführer Norbert Reinkober.
Neben der Etablierung der neuen Dachmarke und dem Umzug der 210 Mitarbeitenden des Unternehmens aus der Kölner Innenstadt nach Deutz, muss auch noch der Start des Deutschlandtickets schnellstmöglich umgesetzt werden. „Wir kriegen das zum 1. April hin“, versprach Vogel auf EXPRESS.de-Nachfrage. „In erster Linie sind nun technische und organisatorische Dinge vorzubereiten“, erklärte Geschäftsführer Hans-Peter Geulen.
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Das 49-Euro-Ticket soll digital oder als Chipkarte auf den Markt kommen und ähnlich wie das 9-Euro-Ticket sofort zum Fahren genutzt werden können. Nachdem jüngst zwischen Bund und Ländern eine Einigung über die Finanzierung von drei Milliarden Euro zur Deckung des Tickets erzielt wurde, glauben die Mobilitätsexperten, dass das Angebot dauerhaft etabliert werden kann.
„Wir sind zuversichtlich, dass wir in eine dauerhafte Finanzierungszusage für die Folgejahre kommen werden“, sagt Vogel. Geulen ergänzte: „Der ÖPNV muss zwingend ausgebaut werden. Ohne ein leistungsfähiges und zuverlässiges Angebot wird die Mobilitätswende nicht gelingen.“