Zwei Jungen im Alter von sieben und neun Jahren sind in Simmerath bei Aachen leblos im Naturfreibad Rurberg gefunden worden und gestorben.
Drama in NRWKinder (7, 9) tot nach Badeunfall – jetzt ist ihre Herkunft klar
Drama in NRW: Nach einem Badeunfall in Simmerath bei Aachen sind zwei Kinder gestorben. Das teilte eine Sprecherin der Polizei am Freitagmorgen (26. August) mit.
Die beiden Kinder waren Brüder, sie hielten sich gemeinsam mit ihrer Familie als britische Touristen in den Niederlanden auf. Am Freitag waren sie bei einem Ausflug ins Dreiländereck zu Besuch in Deutschland. Das teilte die Staatsanwaltschaft Aachen am Freitag mit.
Badeunfall in NRW: Verunglückte Kinder waren britische Touristen
Doch dann der Schock, wenige Minuten vor 18 Uhr: Die beiden Jungen wurden von ihren Eltern als vermisst gemeldet. Nach kurzer Suche bargen Rettungskräfte die Jungen aus dem Wasser. Mit Rettungshubschraubern wurde der eine in die Uniklinik Aachen, der andere in eine Kinderklinik nach Köln geflogen. Doch das Leben der Kinder konnte nicht mehr gerettet werden.
Die Staatsanwaltschaft Aachen prüft derzeit, ob der Verdacht einer Straftat besteht. Dies könne eine Form der Fahrlässigkeit sein, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft.
„Wir haben da keinen Bestimmten im Fokus, sondern wir machen einfach unsere Arbeit“, betonte sie. Mit Ermittlungsergebnissen sei nicht vor Mitte nächster Woche zu rechnen.
Bürgermeister von Simmerath zeigt sich erschüttert
Der Bürgermeister von Simmerath, Bernd Goffart (CDU), zeigte sich erschüttert. „Das war wirklich dramatisch“, schilderte Goffart der Deutschen Presse-Agentur. „Ich weiß von mehreren Helfern, die heute krank sind. Die Bilder gehen einem nicht aus dem Kopf.“ Viele Bürgerinnen und Bürger hätten spontan bei der Suche und dann bei der Erstversorgung der Kinder geholfen. Ihnen wie auch den Einsatzkräften gelte sein Dank.
In dem Naturfreibad gibt es unter der Woche keine Aufsicht. Für die Wochenenden hat die Gemeinde eine ehrenamtliche DLRG-Aufsicht geregelt. „Aber auch die kann nicht wie in einem Freibad sein“, schränkte Goffart ein.
Der See sei natürlich viel größer als ein Freibad und das Wasser nicht klar. Zudem sei der normalerweise seichte Uferbereich wegen der Trockenheit derzeit kürzer, es gehe jetzt schneller ins Tiefe. Deshalb stehen am Ufer des Sees Schilder mit der Aufschrift: „Achtung! Nur für Schwimmer! Attention! Only for Swimmers!“
Badeverbot die falsche Entscheidung? Bürgermeister warnt vor der Rur
Sollte man das Baden im See besser verbieten? Goffart ist davon überzeugt, dass das die falsche Entscheidung wäre. Denn dann, so glaubt er, würden viele auf den benachbarten Rursee ausweichen. Der aber sei viel gefährlicher. „Da fließt die Rur durch, das ist ein fließendes Gewässer, da sind Strömungen und Strudel drin.“ Der ruhige Eiserbachsee dagegen sei eigentlich ungefährlich - sofern man schwimmen könne.
Von Januar bis Juli sind allein in Nordrhein-Westfalen schon 30 Menschen ertrunken, 14 mehr als in den ersten sieben Monaten des Vorjahres. Die meisten ertranken nach Angaben der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Flüssen und in Seen. In ganz Deutschland stieg die Zahl der Ertrunkenen von Januar bis Juli im Vergleich zum Vorjahr um 15 auf mindestens 199. Die Mehrzahl der Unfälle ereignet sich im Binnenland in zumeist unbewachten Gewässern. (dpa)