Blutbad in Eltern-SchlafzimmerGrusel-Anklage gegen 29-Jährigen in Köln erhoben

Ein Polizist verlädt eine Papiertüte im Kofferraum eines Polizeiwagens.

Polizeieinsatz in Wermelskirchen: Am 1. Oktober 2021 soll der Angeschuldigte seine Eltern mit einer Axt lebensgefährlich verletzt haben. Das Symbolfoto zeigt einen Einsatz nach einer Axtattacke im April 2018 in Köln-Dünnwald.

Wegen einer blutigen Axtattacke auf seine Eltern ist ein 29-Jähriger jetzt von der Kölner Staatsanwaltschaft angeklagt worden. Unter anderem wegen zweifachen versuchten Mordes.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Er soll seine Eltern mit einer Axt angegriffen haben, als sie es am wenigsten erwarteten ... Die Bluttat in Wermelskirchen – sie hat im Herbst letzten Jahres für Entsetzen gesorgt. Jetzt muss sich der inzwischen 29-Jährige vor Gericht verantworten.

Gegen ihn ist Anklage erhoben worden. Das bestätigt Jan Orth, Sprecher des Kölner Landgerichts, am Montag (14. März 2022) auf Nachfrage von EXPRESS.de. „Er ist in zwei Fällen des versuchten heimtückischen Mordes sowie der gefährlichen Körperverletzung angeklagt, zudem wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.“

Staatsanwaltschaft Köln: Mit Axt erst auf Kopf des Vaters eingeschlagen

Laut Anklage soll der Beschuldigte in den frühen Morgenstunden des 1. Oktobers 2021 gegen 4.40 Uhr das Schlafzimmer der Eltern betreten und mit einer Axt zunächst gegen den Kopf des Vaters geschlagen haben. Die Mutter wurde durch die Schreie ihres Mannes wach. Dann soll der Sohn auch auf sie mit dem Spaltwerkzeug eingeschlagen haben.

Beide Elternteile wurden durch die Axthiebe akut lebensgefährlich verletzt.

Bluttat in Wermelskirchen – weil seine Eltern ihn drängten, auszuziehen?

Als Motiv für die Tat geht die Kölner Staatsanwaltschaft von Streitigkeiten mit den Eltern, insbesondere des Vaters aus. Der 29-Jährige lebte in Wermelskirchen mit seinen Eltern, seiner Schwester und seinem Schwager unter einem Dach. Sich aber eine Arbeit und eine eigene Wohnung zu suchen – dazu soll der Beschuldigte nicht bereit gewesen sein. Doch seine Eltern sollen ihn dazu gedrängt haben.

Durch die Axtschläge hätte er seine Eltern fast getötet. Sie konnten nur gerettet werden, weil der Schwager durch die Schreie alarmiert wurde und Erste Hilfe geleistet hatte. Er war es auch, der die Polizei rief.

Sprung von Brücke auf A1: Beschuldigter lag selbst im Koma

Zirka drei Stunden nach der Bluttat stürzte sich der 29-Jährige dann von einer Brücke auf die A1 in Fahrtrichtung Köln. „Die Staatsanwaltschaft geht von suizidaler Absicht aus“, so Landgerichtssprecher Orth.

Der Beschuldigte überlebte den Sprung, allerdings schwer verletzt. Weil er zunächst im Koma lag, konnte ihm der Haftbefehl erst nach einigen Tagen verkündet werden. Der Prozess gegen den 29-Jährigen, der bis dato in polizeilicher Hinsicht ein unbeschriebenes Blatt war, ist noch nicht terminiert. (iri)


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