Ankaufläden boomenBonn – die goldene Stadt

Goldexpress – Geld ohne Stress. So wirbt die aus Würzburg stammende Firma in der Sternstraße.

Bonn – Es glitzert und funkelt in der City. Der Goldpreis steigt, immer mehr Bonner machen ihr Gold zu Geld, die Ankaufläden schießen wie Pilze aus dem Boden. Eine Stadt im Goldrausch!

„Hui, das ist ordentlich“, staunt Michael Bach (40). 210 Euro für eine Hand voll goldener Kronen. „Die sind von meiner Mutter, sie bekommt neue, und ich habe sie für sie hierhingebracht“, erklärt der Bonner.

Viel Geld für wenig Aufwand. Gerade mal 2 Minuten musste er warten, dann hatte Elke Velten-Tönnies (59), die Chefin vom Bonner Goldankauf in der Gangolfstraße, seine Schätze begutachtet. Erst wiegen, dann mit der Lupe die Echtheit prüfen, ein Blick auf den aktuellen Goldstand, Quittung, und schon gibt’s Bares.

Seit fast zehn Jahren gibt es ihren Laden in Bonn, doch so groß wie dieses Jahr war die Konkurrenz noch nie, erklärt Velten-Tönnies: „Wir schalten dieses Jahr zum ersten Mal Werbung. Wir müssen einfach was tun, es gibt so viele neue Läden.“

Martina Johnen von Goldexpress, mit zwei Filialen in der City vertreten, bestätigt: „Der steigende Goldpreis hat zu einem großen Interesse geführt. Es gibt ganz klar eine starke Nachfrage.“ Längst seien es nicht nur Rentner, viele junge Leute, die das Geld dringend brauchen, würden sich schweren Herzens von ihren Goldstücken trennen.

Uwe Stephan, Geschäftsführer vom Einzelhandelsverband Bonn/Rhein-Sieg bestätigt: „Es ist eine absolut kuriose Entwicklung. Vor allem die prominenten Lagen der Läden in der Innenstadt fallen auf.“ Für die etablierten Juweliere würden die Ankaufläden zu echten Konkurrenten.