Berufsverbot und 600-Euro-StrafeKrankenschwester klaut Drogen aus Klinik-Tresor
Bonn – Als freiberufliche Krankenschwester tingelte Brigitte M. (Name geändert) durch die Republik. Diesen Job ist die 46-Jährige jetzt für zwei Jahre los. M. wurde des Drogen-Diebstahls im Krankenhaus überführt.
Rückblick: Am 12. Oktober 2012 erscheint Brigitte M. nicht zum Dienst im Malteser-Krankenhaus. Ein Kollege findet die 46-Jährige in ihrem Zimmer im Schwesternwohnheim: die Pulsadern aufgeschlitzt, drei Ampullen Dipidolor (Schmerzmittel) im Körper.
Woher die Betäubungsmittel (BTM) stammen, lässt sich schnell klären: Bei einer Überprüfung des BTM-Tresors kommt raus, dass insgesamt 23 Ampullen hoch dosierte Schmerzmittel, darunter auch Morphin, fehlen.
Die Staatsanwaltschaft nimmt die Ermittlungen auf. Schnell stellt sich raus: Der Vorfall im Malteser-Krankenhaus ist nicht der erste!
Zwei weitere Ermittlungsverfahren waren von den zuständigen Staatsanwaltschaften eingestellt worden. In Kleve am Niederrhein war Brigitte M. bereits wegen Drogen-Diebstahls zum Eigenkonsum zu einer Geldstraße verknackt worden.
Für diese Bestrafung entschied sich auch die Bonner Amtsrichterin Gerlind Keller. Sie verurteilte die Krankenschwester zu 600 Euro Geldstrafe (60 Tagessätze). Aber: Von Keller gab es noch ein Berufsverbot obendrauf. Zwei Jahre lang darf Brigitte M. ihren Job nicht ausüben.
Sie habe die Vertrauenssituation zum Arbeitgeber besonders massiv ausgenutzt, rügte die Richterin, außerdem habe M. möglicherweise Patienten gefährdet, die auf die gestohlenen Medikamente angewiesen gewesen wären.
M. befindet sich nach wie vor in psychologischer Behandlung.