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195.000 Euro Projekt im NirwanaJeck! Keine Pänz auf Bonner Kinderspielplatz

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Auf dem Spielplatz bei Bonn-Buschdorf an der A555 sucht man vergeblich nach Kindern.

von Tobias Schrader  (tsc)

Bonn – Fast 200.000 Euro für einen Spielplatz im Nirgendwo? Das gibt es tatsächlich! Und zwar bei Bonn-Buschdorf – direkt an der A555. Das Spielparadies für Pänz ist top gepflegt. Blöd nur, dass sich hier hin so gut wie nie Kinder verirren. Wer hat diesen Quatsch nur geplant?

Anstatt fröhlichem Geschrei von spielenden Kindern hört man hier seit Ende 2014 (!) nur den Lärm von der A555. Die Autobahn liegt sogar näher am Spielplatz als das nächste Wohnhaus.

Dabei bekommen Pänz auf dem Spielplatz alles, was sdas Kinderherz begehrt, geboten. Neben einer Schaukel steht ein großer Holztraktor, aus dem eine Rutsche führt. In einem Holzhaus können die Pänz den anderen von oben beim Spielen zugucken. Oder sie gehen über die Kletterseile auf den Hügel und rutschen wieder runter.

Die nächsten Häuser sind über 500 Meter entfernt

Wer Lust auf mehr Action hat, kann sich auf den drei kleinen Trampolinen austoben oder sein Können an den Reckstangen beweisen. Zur Entspannung gibt es außerdem eine große Korbschaukel. So weit die Theorie.

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Das große Holzhaus lädt zum Spielen ein. Theoretisch.

Der Haken an der Sache ist nur, dass die nächsten Häuser mehr als 500 Meter entfernt liegen. Warum baut man dann so etwas? Und dann auch noch für 195.000 Euro?

„Spielplatz wurde im Rahmen des Projekts »Grünes C« errichtet“

„Der Spielplatz wurde im Rahmen des Projekts »Grünes C« errichtet. Es ging darum, Grünflachen zu sichern“, so Markus Schmitz vom Presseamt. Er stellt klar: Man habe den Spielplatz nicht gebaut, weil in der Nähe schon seit 15 Jahren ein Neubaugebiet geplant ist.

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Auch der Bolzplatz gehört zum Projekt „Grünes C“.

Das „Grüne C“ (der Name ergibt sich aus der Form, die durch die Aneinanderreihung der einzelnen Naturräume entsteht) ist ein Gemeinschaftsprojekt der Städte Bonn, Bornheim, Niederkassel, Troisdorf, Sankt Augustin und Alfter und wurde zum Großteil aus EU-Fördermitteln finanziert. Entlang des Weges in Buschdorf gibt es unter anderem noch ein Kleinspielfeld, Selbsterntefelder und bunte Blühfelder.

Von spielenden Kindern weit und breit nichts zu sehen

Um die Mittagszeit trifft man hier aber höchstens ein paar Fahrradfahrer, von spielenden Kindern ist weit und breit nichts zu sehen. „Nach unseren Erkenntnissen wird der Grünzug oft genutzt, vor allen Dingen am Wochenende“, heißt es aber von der Stadt.

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Auf dem Spielplatz steht auch ein großer Holztraktor.

Auf dem Spielplatz schauen sogar regelmäßig Gärtner vorbei, um ihn zu pflegen, aber Kinder haben auch die noch nicht viele gesehen.

In den nächsten Jahren soll dann auch das seit 15 Jahren geplante Neubaugebiet realisiert werden. Schön. Denn dann hätte der 195.000 Euro-Spielplatz im Nirwana endlich einen Sinn!