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Urteil in BonnBetrüger-Doktor lebte im Luxus – jetzt ist für lange Zeit Schluss damit

Angeklagter - geblendet

Dr. Ali M. (40) wird in Handschellen in den Gerichtssaal gebracht.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Bonn – Häuser in Bonn und Siegburg, Porsche in der Garage, Schlag bei Frauen: Dr. Ali M. (41, Name geändert) lebte im Luxus. Jetzt muss der Doktor seinen Lebensstandard allerdings deutlich herunter schrauben…

Am Dienstag wurde Dr. Ali M. vor dem Landgericht zu vier Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Nach 29 (!) Verhandlungstagen sprach Richter Jens Rausch den Angeklagten wegen Betruges in 24 Fällen, Diebstahls, Nötigung sowie des Missbrauchs von Berufsbezeichnungen für schuldig. M. saß bereits seit August letzen Jahres wegen Fluchtgefahr in U-Haft.

Seine Lieblingsdiagnose war paranoide Schizophrenie

Der Bonner Facharzt für Neurologie und Psychiatrie hat unter anderem mehrere Versicherungen im großen Stil betuppt. Er attestierte sich selbst, arbeitsunfähig zu sein, um dann das Krankentagegeld zu kassieren. Seine Lieblingsdiagnose sei dabei „paranoide Schizophrenie“ gewesen, so Richter Rausch bei der Urteilsbegründung.

Dr. Ali M. wollte in kurzer Zeit viel Geld verdienen

Obwohl dauerhaft krankgeschrieben, arbeitete Dr. Ali M. weiter. Rausch: „Das war von Anfang an sein Plan. Er hat versucht, zweigleisig zu fahren.“

Der Angeklagte, der unter anderem in Bonn Medizin studierte, wollte in kurzer Zeit viel Geld verdienen und schuftete am Anfang seiner Karriere bis zur Erschöpfung. Als er 2012 aufgrund Unregelmäßigkeiten entlassen wurde, konnte er sein Leben nicht so weiter führen wie er wollte.

Insgesamt ging es um rund 800.000 Euro

Auch das Gefühl, als Arzt auf Händen getragen zu werden, fiel plötzlich weg. All das konnte der 41-Jährige, der unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet, nicht ertragen. Insgesamt soll er rund 800.000 Euro ergaunert haben. Dabei nahm er auch mehrere Geliebte aus wie eine Weihnachtsgans (hier mehr lesen).