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Nach Missbrauch ihrer Tochter (13)Mutter lockt Sex-Täter in Troisdorf in die Falle

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Der Angeklagte mit seinem Anwalt auf der Anklagebank am Bonner Landgericht.

Bonn/Troisdorf – Nach der Trennung von seiner Freundin im Sommer 2016 sei er sehr alleine gewesen. „Da habe ich mich ins Internet geflüchtet und bin in zig Chaträumen unterwegs gewesen“, erzählte der 47-jährige Kölner am Freitag auf der Anklagebank des Bonner Landgerichts. In einem Messenger-Dienst schließlich sei er auf die 13-jährige Julia S. (Name geändert) getroffen.

„Ich fand sie sympathisch. Hübsch. Nett.“ Das erste Treffen war noch harmlos am Bahnhof Troisdorf, das zweite Mal begleitete er sie beim Hundeausführen im Park. Ab November 2016 schließlich trafen sie sich wiederholt und häufig zum Sex.

Prozess in Bonn: Mechaniker wusste, dass Opfer erst 13 war

Mit seinem Auto fuhren sie im Raum Troisdorf auf Parkplätze mit angrenzenden Waldgebieten. Mit dem heimlichen Verhältnis ging das ein halbes Jahr gut, bis Julias Mutter Wind davon bekam und dem Internet-Liebhaber erfolgreich auf die Spur ging.

Vor der 2. Großen Jugendschutzkammer muss sich seit gestern der 47-jährige Mechaniker wegen schweren sexuellen Missbrauchs in fünf Fällen verantworten. Der langjährige Mitarbeiter eines Kölner Unternehmens hat am ersten Prozesstag die Vorwürfe eingeräumt. Ob er wusste, dass sie erst 13 Jahre alt war? Da druckste der Angeklagte zunächst herum, gab es aber nach einigem Zögern dann zu.

Immerhin hatte Julia S. ihm früh schon im Chat zu Protokoll gegeben, wann sie 14 Jahre alt wird. Tatsächlich habe er sich damals auch Gedanken gemacht, „ob ich pervers bin, weil ich auf einer 13-Jährigen stehe?“ Dann gab er zu, dass es schön gewesen sei. Auch aufregend. „Vielleicht auch, weil es verboten war.“

Nach Missbrauch an ihrer Tochter: Mutter lockt Täter in die Falle

Das strafbare Verhältnis platzte, weil die Mutter das Handy der Tochter in die Hand bekam und dem Angeklagten im Mai 2017 eine Falle stellte: Auf Facebook nahm sie Kontakt mit ihm auf, gab vor, ihre Tochter zu sein und machte ein Date mit ihm aus. Als der 47-Jährige am verabredeten Platz erschien, fotografierte sie ihn und sein Autokennzeichen. Danach war Schluss mit der verbotenen Sex-Affäre. „Aus Angst habe ich den Kontakt sofort abgebrochen.“

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Aber zu spät: Die Mutter erstattete Strafanzeige. Der Chatverkehr wurde beschlagnahmt und dokumentiert - über 100 Seiten lang - sämtliche Phasen der Beziehung mit vielfältigen Sex-Phantasien. „Vieles davon“, so beteuerte der Angeklagte gestern „war nur Kopfkino. Nicht alles, was wir geschrieben haben, haben wir auch gemacht.“

Nach Affäre mit 13-Jähriger: Täter versöhnt sich mit Freundin und wird Vater

Nach der Chat-Affäre hat der Angeklagte sich mit seiner Freundin wieder versöhnt, sie auch geheiratet und ein gemeinsames Kind bekommen. Aber von der Strafe kommt er kaum runter: Immerhin muss er wegen schweren Kindesmissbrauchs mit einer Haftstrafe zwischen zwei und 15 Jahren rechnen. (ucs)