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Todessturz vom RiesenradBonner Chef zahlt enorme Summe an Mutter des Opfers

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Das Unglück passierte beim Abbau des Riesenrades 2017.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Bonn – 2017 wurde Pützchens Markt von einer Tragödie überschattet. Beim Abbau des Riesenrades stürzte der Rumäne Dorian L. (31, Name geändert) in den Tod, weil er nicht richtig gesichert war.

Am Montag musste sich Willi Kipp (25), Chef der bekannten Beueler Schaustellerfamilie, vor Gericht verantworten. Es ging um den Vorwurf der fahrlässigen Tötung. Doch der Prozess war schnell vom Tisch.

Schausteller zahlt hohen Betrag an die Mutter

Geladene Zeugen konnten gehen, der Sachverständige musste nicht gehört werden. Denn: Das Verfahren gegen den 25-Jährigen wird gegen Zahlung von 65.000 Euro eingestellt. Somit bleibt auch die Weste des Angeklagten, der nicht vorbestraft ist, weiß.

Das Geld geht an die Mutter des Verstorbenen sozusagen als Schadenersatz. 22.000 Euro hat der Angeklagte bereits an sie gezahlt, es folgen zwei weitere Raten. Ist die Auflage erfüllt, wird das Verfahren, das am Montag mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft vorläufig eingestellt wurde, komplett eingestellt.

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Willi Kipp wurde von Carsten Rubarth und Karin Herbert verteidigt.

Willi Kipp war beim Sturz auf Pützchens Markt dabei

Willi Kipp wirkte beim Prozess angespannt. Als das Unglück am 13. September 2017 passierte, war er dabei. „Ich war an dem Tag selbst mit dem Abbau beschäftigt. Dass Herr L. verunglückt ist, habe ich unmittelbar mitbekommen“, ließ er über seinen Verteidiger Carsten Rubarth schildern. Der Sturz würde ihn bis heute mitnehmen. Er sei davon ausgegangen, dass die Sicherungsmaßnahmen ausreichend gewesen seien.

Nach dem Unglück hatte die Schausteller-Familie die Mutter des Toten aus Rumänien einfliegen lassen und sich sehr um sie gekümmert. Auch ließ sie eine Messe für Dorian L. lesen, kümmerte sich um die Rückführung des Leichnams in die Heimat.

Richterin: „Ich denke, Sie leiden schon genug.“

Mit Blick auf den Angeklagten meinte Oberstaatsanwältin Andrea Soboll: „Da sitzt nicht jemand, der sich nur freikauft – da wurde sich um die Mutter gekümmert, gab es Bemühungen um ihr Wohlergehen.“ Auch Richterin Tanja Gleesner sagte an Willi Kipp gewandt: „Ich denke, Sie leiden schon genug unter dem, was Sie mit ansehen mussten.“