VollsperrungBonner Viktoriabrücke 11 Tage dicht - Fußgänger müssen durch Pipi-Tunnel
Bonn – Artikel aktualisiert am 19. Juni 2020 – Die Bauarbeiten auf der Viktoriabrücke kommen voran. Die Verkehrsfreigabe für die Ostseite, die für den 3. Juli vorgesehen war, steht kurz bevor. Da jedoch die Abbrucharbeiten auf der Westseite schon am 19. Juni beginnen müssen, wird die Brücke ab dem Tag dicht gemacht – eigentlich für zwei Wochen...
Doch die Stadt hat umgeplant und den Zeitplan gestrafft. „So ist es gelungen, die Sperrzeit auf elf Tage zu verkürzen und mit einer Ausführungszeit vom 19. bis 29. Juni vor die Ferienzeit zu verschieben“, heißt es seitens der Stadt.
Für Fußgänger und Radfahrer gibt es allerdings einen besonderen „Leckerbissen“: Sie sollen während der Vollsperrung durch den „Pipi-Tunnel“!
Baustelle Viktoriabrücke: Unterführung stinkt fast immer penetrant nach Urin
Die Fußgängerunterführung Herwarthstraße ist zwar die nächstliegende Ausweichroute – aber auch die ekligste. Dort lungern oft dubiose Gestalten rum, zeugen blutige Spritzen von Heroinkonsum. Und es stinkt fast immer penetrant nach Urin.
Doch die Stadt will den „Pipi-Tunnel“ so gemütlich und sicher wie möglich machen. So soll er während der Brückenvollsperrung täglich gereinigt werden. Zusätzlich kommt in der Zeit von 6.30 Uhr bis 21 Uhr ein Wachdienst zum Einsatz, um „eine soziale Kontrolle durchgängig zu gewährleisten“, wie es in der Vorlage heißt.
Baustelle Viktoriabrücke: Mammutprojekt läuft seit Sommer 2016
Die Viktoriabrücke wird seit Sommer 2016 bei eingeschränkt laufendem Betrieb saniert, da sie für die heutige Verkehrslast nicht mehr ausreichend tragfähig war. 2010 wurde sie daher bereits für den Schwerlastverkehr gesperrt.
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Neben der Komplettsanierung wird auch eine Rampe, die von der Brücke zur Thomastraße führt, gebaut. So soll die Bornheimer Straße verkehrlich entlastet werden. Ein Mammutprojekt, das die Bonner so manche Nerven kostet.