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Haus steht seit Jahren leerWirbel um beliebtes „Aennchen“ in Bad Godesberg

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Das beliebte Traditionslokal in Bad Godesberg steht seit Jahren leer.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Bonn – Was geschieht bloß mit der Traditionsgaststätte „Zur Lindenwirtin Aennchen“ in Bad Godesberg? Khaled Hamed, der das Gebäude im Sommer 2017 kaufte und darin ein Restaurant eröffnen wollte, lässt es weiterhin leer stehen.

Statt eine angesagte Adresse für kulinarische Highlights zu sein, hat dort eine Investmentfirma ihren Sitz – zumindest laut Briefkasten.

„Aennchen“ in Bad Godesberg steht schon lange leer

Die „Sanus Investment GmbH“, die unter der Adresse Aennchenplatz 2 firmiert, beschäftigt sich mit dem An- und Verkauf sowie der An- und Vermietung von Immobilien. Auch in Bonn ist sie laut Internetseite aktiv. Geschäftsführer ist Khaled Hamed mit Wohnort in Belgrad (Serbien).

Klingt nach eifrigem Geschäftstreiben – doch darauf deutet im „Aennchen“ nichts hin. Räume stehen fast leer, Fenster sind teilweise verhängt, im Eingangsbereich staubt eine Palette mit Malerbedarf ein.

Bezirksbürgermeister Christoph Jansen kämpft um Zukunft des „Aennchens“

„Das ist bitter. Mir blutet jedes Mal das Herz, wenn ich dort vorbeilaufe“, erklärt Bezirksbürgermeister Christoph Jansen (36). „Wir müssen dem Herrn klar machen, um was für eine emotionsgeladene Immobilie es sich handelt.“ Der Zustand des „Aennchens“ sei nicht tragbar.

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Christoph Jansen (36), Bezirksbürgermeister in Bad Godesberg.

Jansen hat mehrfach versucht, Kontakt zu Hamed aufzunehmen. Dessen Name steht auf dem Klingelschild, aber es öffnet keiner. Am Telefon springt der Anrufbeantworter an. Auch EXPRESS bekam auf eine Anfrage bislang keine Antwort.

Investor kündigte große Pläne für „Aennchen“ in Bad Godesberg an

Dabei hatten sich die Bonner so gefreut, als der Verkauf des „Aennchens“ und die Pläne des neuen Investors bekannt wurden. Khaled Hamed würde sich, so hieß es damals, zur Tradition des Lokals bekennen. Er lebe zwar in Belgrad, würde aber oft nach Bad Godesberg, wo ein Teil seiner Familie seit mehr als 25 Jahren lebt, kommen.

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Jansen spinkst durch eine Scheibe des „Aennchens“.

Die Realität sah bald anders aus. „Da wurde mal an der Fassade gearbeitet und man hatte den Eindruck, da tut sich etwas – aber dann war plötzlich der Ofen aus“, erzählt Bezirksbürgermeister Jansen. Immer wieder ruhten die Arbeiten, weil der neue Chef sich angeblich nicht wegen des Designers entscheiden konnte oder sich Liefertermine für Sonderanfertigungen verzögerten. Inzwischen gammelt das Gebäude vor sich hin.

„Aennchen“ in Bad Godesberg 1891 von Aennchen Schumacher übernommen

„Das Aennchen ist Teil der Godesberger Seele, daher werde ich nicht locker lassen“, sagt Christoph Jansen. Er wolle Khaled Hamed immer wieder auf die Füße treten und gemeinsam mit der Stadtverwaltung nach Mitteln suchen, damit das Traditionshaus schnell eröffnet.

Hier lesen Sie mehr: Wiedereröffnung des „Aennchens“ war eigentlich zu Karneval 2018 geplant

Aennchen Schumacher (geboren 1860) hatte das Lokal mit 18 übernommen und ihm 1891 den Namen „Zur Lindenwirtin“ gegeben. Der Gasthof war bei Studenten beliebt, aber auch Kaiser Wilhelm II. speiste beim „Aennchen“. Später gaben sich dort Politiker die Klinke in die Hand. Das Haus wurde Anfang der 70er abgerissen, der Neubau um 20 Meter versetzt. Daher kann es nicht unter Denkmalschutz gestellt werden.