Bonner Hobby-Schauspieler dreht mit den StarsDustin Welke liebt den Bösewicht
Bonn – Er ist der klassische Bösewicht und das gibt Dustin Welke (33) auch offen zu. „Ich bin Mafiosi, Zuhälter, Drogendealer oder Söldner – alles andere als Schwiegermamas Liebling. Das würde meine Optik auch nicht zulassen und wäre unglaubwürdig“, erzählt der sympathische Schauspieler im EXPRESS-Gespräch. Recht hat er. Welke kann verdammt böse schauen und sein reichlich mit Tattoos ausgestatteter kräftiger Körper würde Schwiegermama auch Angst machen.
Doch Welke ist nicht der „typische“ Darsteller, die Schauspielerei ist nur ein Hobby.
In Hamburg geboren, zog es ihn im Alter von drei Jahren in die Bundesstadt. „Meine Eltern sind aus beruflichen Gründen nach Bonn gezogen, ich konnte mich nicht wirklich wehren“, so der Bonner und weiter: „Obwohl ich inzwischen näher an Köln wohne, könnte ich mir durchaus vorstellen, wieder nach Bonn zu ziehen – immerhin ist es meine Heimat.“
Und wie ist das nun mit der Schauspielerei? Denn im Hauptberuf ist der 33-Jährige etwas komplett Anderes. Welke ist Fallschirmjäger bei der Bundeswehr in der Brigade 26 in Zweibrücken. „Allein durch meinen Job bin ich ja schon ein risikofreudiger Typ und alles hat mit einem Komparsenjob bei »Alarm für Cobra 11« angefangen.
Bonner Hobby-Schauspieler: Welkes Erfahrung als Soldat hilft ihm am Film-Set
„Die Produktionsfirma war von meinen Einsätzen begeistert. Ich konnte mit ‘ner Waffe umgehen, habe mich gut bewegt. Es gab damals so eine schöne Szene, wo mir jemand aus dem Team sagte: »Du hast dich jetzt schon 20 Mal hingelatzt und fängst gar nicht an zu motzen«.“ Damit stand seine Entscheidung nun wirklich fest und er landete beim Kampfchoreografen und Mentor Kai Kemper und den „Freien Filmfighter“, einem Pool an freien Stunt-Darstellern.
Die Liste seiner Rollen ist bereits lang. Von inzwischen regelmäßigen Auftritten im „Cobra 11-Team“ zur weiteren RTL-Produktion „Sankt Maik“ oder auch Spielfilmen wie „Lommbock“ mit Moritz Bleibtreu und Lukas Gregorowicz und aktuell in „Kids Run“.
Bonner Hobby-Schauspieler: Welke spielte in nominiertem Berlinale-Film
Wenn es auch nur einer kleine Rolle ist, war er mit dieser Produktion und Regisseurin Barbara Ott gerade auf dem Roten Teppich der Berlinale. Der Film feierte in der Hauptstadt Premiere und kommt im November in die deutschen Kinos. Und: Der Film wurde in der Sektion Perspektive Deutsches Kino als Eröffnungsfilm gezeigt und war für den Compass-Perspektive-Award und als Bester Erstlingsfilm nominiert.
„In »Kids Run« war für mich eigentlich nur ein Drehtag geplant, später wurden es dann fünf. Ich war als einziger Nebendarsteller mit auf der Berlinale und fühle mich schon sehr geehrt.“ Seine Rolle umschreibt er lachend kurz und knapp: „Ich spiele einen albanischen Boxer, der dem Hauptdarsteller einen auf die Mütze haut.“ Seiner vierjährigen Tochter gefällt das nicht wirklich. „Meine Vierjährige mag es nicht, mich in TV- oder Kinofilmen kämpfen zu sehen. Sie hat Angst, dass Papa sich weh tut“, so der zweifache Vater.
Und wie schaut es mit einer größeren Karriere in Sachen Schauspielerei aus? Welke: „Ich bin da nicht verbissen. Ich mache meine Film- und TV-Jobs mit 110 Prozent, setze aber nicht alles auf diese Karte. Ich habe Spaß daran. Es muss kein Hobby bleiben, kann es aber, denn ich bin Soldat.“