Bonner Rap-Star SSIOIm Puff wollte ich Hausmeister werden

EXPRESS traf Ssiawosch Sadat, alias Rap-Star SSIO, vorm Eros-Center.

Bonn – Kantiger Körper, die Arme verschränkt und der Blick geht nach vorn. Nein, wir sehen nicht den neuen Paten von „Bonn 17“, der hiesigen Erotikmeile.

Na gut: Ganz weit sind wir davon nicht entfernt. Denn es ist Rap-Star SSIO (24, bürgerlich Ssiawosch Sadat), den wir vor dem Eros Center treffen.

„Früher dachte ich echt, dass ich hier mal als Hausmeister ende“, lacht der coole Deutsch-Afghane aus Tannenbusch, der am Montag mit seinem Debüt-Album „BB.U.M.SS.N“ sensationell auf Platz sechs (!) der Charts einstieg.

Ein Durchstarter war er in der Schulzeit höchstens auf dem Pausenhof. „Da gab’s öfter mal Auseinandersetzungen. In der fünften Klasse wurde ich deswegen das erste Mal von der Schule geschmissen. Dann hab’ ich immer wieder wechseln müssen, war insgesamt auf sechs verschiedenen Schulen“, erinnert sich SSIO (afghanisch für „der Schwarze“).

An eine Rap-Karriere dachte er bis dahin nicht. „Ich hab’ mich immer mit Rap beschäftigt. Aber an Charts und so hab’ ich dabei nie gedacht“, so Ssio, der heute in einem Label mit Gangster-Rapper Xatar (31, aktuell wegen Goldraubes in der JVA Rheinbach) ist.

„Meine Songs heißen »Kanalreiniger« oder »Nuttööö«. Aber: „Ein Gangster-Rapper will ich nicht sein. Und Beef oder so brauche ich auch nicht“, sagt SSIO, der sein Schulprügler-Image abgelegt hat.

Wenn er nicht gerade rappt, studiert er an der FH Remagen BWL. „Puff-Hausmeister wär’ ich aber trotzdem gerne“, lacht er.