Bürgermeister und SozialdezernentinPeter Wirtz und Heike Jüngling: Liebes-Chaos in Königswinter

Im April gaben Bürgermeister Peter Wirtz (Foto) und Sozialdezernentin Heike Jüngling bekannt, dass sie ein Paar sind.

von Marion Steeger  (MS)

Königswinter – Wenn in der Politik die Liebe ins Spiel kommt, dann wird es manchmal knifflig. Wie jetzt in Königswinter.

Im April gaben Bürgermeister Peter Wirtz (55) und Sozialdezernentin Heike Jüngling (40) bekannt, dass sie ein Paar sind. Schwupps machte man statt Wirtz den Ersten Beigeordneten Ashok Sridharan zu Jünglings Vorgesetztem – und alles schien gut. Privates und Berufliches sauber getrennt. Doch jetzt wird Jüngling als Nachfolgerin für Sridharan gehandelt – und die Politik in Königswinter steht Kopf.

Ein Paar auf den beiden wichtigsten Posten der Verwaltung? „Das könnte zu Problemen führen“, meint nicht nur FDP-Fraktionschef Dietmar Rüsch. Auch wenn die fachliche Kompetenz von Heike Jüngling als Juristin und Dezernentin unbestritten sei, es bisher keine „Vorfälle“ gegeben habe: „Im Rat wird eine Bewerbung von Frau Jüngling mehrheitlich kritisch gesehen.“ Hinter vorgehaltener Hand wird sogar von „Politik-Machen am Frühstückstisch“ gesprochen.

Juristisch sind Jüngling/Wirtz auf der sicheren Seite. Denn die Gemeindeordnung spricht in Paragraf 72 davon, dass „der Bürgermeister und die Beigeordneten untereinander nicht Angehörige sein“ dürfen. Und da beide nicht miteinander verheiratet sind, sieht auch die Kommunalaufsicht keinen Handlungsbedarf.

Wie aber geht es jetzt weiter in der Stadt am Drachenfels? Weil der Rat „Beratungsbedarf“ bei der Besetzung der Stelle des Ersten Beigeordneten hatte, ist das Ganze auf die Ratssitzung am 14. Dezember vertagt worden. Die Verwaltung legt dann den Text für die nötige öffentliche Ausschreibung vor.

Und hier liegt der Knackpunkt: Wird in der Ausschreibung wieder ein Jurist gesucht, hat Jüngling gute Karten. Schwenkt der Rat aber zum Beispiel auf einen Experten für Stadtentwicklung um, wäre sie raus. Ob Heike Jüngling bei all dem Polit-Hickhack überhaupt noch Lust auf den Job in Königswinter hat?

Übrigens: Ein paar Kilometer entfernt wird gerade auch bei den Dezernenten-Stellen heftig gewürfelt. Geplant ist, Bonns Umweltdezernent Rüdiger Wagner kommissarisch zum Sozialdezernenten zu machen. Aber nur bis Ende 2016.

Da wär dann bald wieder ’ne tolle Stelle frei…