Dreieinhalb Jahre KnastSex-Täter betäubt Opfer mit Schlaftabletten
Bonn – Er war wie besessen. Obwohl ihm die schöne Cho mehrfach gesagt hatte, dass sie keine Beziehung mit ihm wolle, ließ Olaf G. (34, Namen geändert) nicht von der Chinesin ab.
Am 16. Mai 2013 lockte G. die 26-Jährige, die er 2011 über Facebook kennengelernt hatte, in einen Hinterhalt. Unter dem Vorwand, er wolle ein Haus im Lievelingsweg kaufen und Chos Meinung hören, hatten sich die beiden an der Immobilie verabredet. Olaf G. hatte versprochen, selbst gebackene Muffins und etwas zu trinken mitzubringen.
Was die junge Bonnerin (klein, zierlich, lange braun gefärbte Haare) nicht ahnte: G. hatte in dem Multivitamin-Saft Schlaftabletten aufgelöst. Cho trank von dem Gemisch, wurde nach einer halben Stunde so schlapp und müde, dass sie sich in das Schlafzimmer des Hauses zurückzog. Dort hatte bis kurz zuvor noch die inzwischen verstorbene Hausbesitzerin geschlafen.
Olaf G. folgte der 26-Jährigen, bedrängte sie. „Da hatte er sie dort, wo er sie haben wollte: Im Bett, wovon er geträumt hatte“, so Richter Klaus Reinhoff. Obwohl Cho mehrfach sagte, dass sie keinen Sex will, ließ sich G. nicht abweisen. Schließlich fügte sich die junge Frau in ihr Schicksal, sagte nur noch „Mach schnell“.
Wegen Vergewaltigung wurde Olaf G. zu dreieinhalb Jahren Knast verurteilt. „Nur, weil Sie die Tat gestanden haben, wir die Zeugin so nur noch zu den Folgen vernehmen mussten. Sonst hätten Sie eine höhere Strafe zu erwarten gehabt“, betonte Richter Reinhoff. „Das war ein sehr perfider Plan.“
Cho hatte als Zeugin dem Gericht erzählt, sie leide noch heute unter Angst-Attacken und Schlafstörungen, habe Schwierigkeiten, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Die Kammer sprach ihr 5000 Euro Schmerzensgeld zu. Auch der Prozess hat die zierliche Frau stark aufgewühlt. Als G. im Gerichtssaal zu einer Entschuldigung ansetzte, brach die Verkäuferin in Tränen aus.