Bonn – Erst als sie vereidigt war, machte Ernesto Harder (37) das offiziell, was die Spatzen von den Dächern pfiffen: Für Bonns Ex-SPD-Chef liegt die Zukunft in Bremen. Denn seit Mittwoch ist seine Frau Dr. Claudia Bogedan (39) dort die neue Bildungssenatorin.

„Nach den Sommerferien ziehe ich mit meinem Sohn Elias weg“, bestätigte Harder. Der Mietvertrag und der Job in Bonn sind gekündigt, ein neues Zuhause im Norden ist schon gefunden. Denn Voraussetzung für die Wahl von Claudia Bogedan war, dass sie in Bremen auch schon einen Wohnsitz hatte.

„Es wird politisch und beruflich für mich ein Neuanfang in Bremen“, erklärt der 37-jährige Berater, der noch im Februar seinen Hut als Oberbürgermeister-Kandidat der SPD in den Ring geworfen hatte – und verlor (EXPRESS berichtete). Im März gab Harder dann auch den SPD-Chefposten ab.

So kann es gehen: Wäre Harder OB-Kandidat geworden, hätte seine Frau Claudia das Angebot aus Bremen nicht angenommen. Jetzt ist es Harder, der sagt: „Nachdem Claudia mich und meine politische Arbeit hier in Bonn über viele Jahre unterstützt hat und auch bei meiner Kandidatur für das OB-Amt an meiner Seite gestanden hat, ist es für mich selbstverständlich, nun auch sie zu unterstützen und an ihrer Seite zu stehen.“

Bremer Luft hatte Claudia Bogedan schon früher geschnuppert: 2003 bis 2007 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Uni, promovierte später in der Hansestadt. „Damals haben wir eine Fernbeziehung geführt“, erzählt Harder.

Zuletzt arbeitete Harders Ehefrau bei der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf, ist im Landesvorstand der NRW-SPD. Und die Bremer Sozen warfen ein Auge auf die Expertin für Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik…. Eine Senatorin aus Bonn – eine schöne Erfolgsgeschichte.