HerzinfarktMühlenmörder: Tod im Knast
Bonn/Swisttal – Er nahm der schönen Heilpraktikerin Dorothea Reischl (38) das Leben. Jetzt starb ihr Mörder im Knast. Fast auf den Tag genau drei Jahre nach seiner Verurteilung brach Jürgen B. (54) tot im Pausenraum der Knast-Werkstatt zusammen.
Seit Sommer 2007 saß B. in der JVA Aachen. Das Urteil: lebenslänglich wegen Mordes aus Heimtücke. Eine Tat, so bestialisch, dass es vielen Morenhovenern noch heute kalt den Rücken runterläuft.
3. Januar 1986. In der Mühlenwohnung direkt neben Burg Morenhoven wird die tote Dorothea Reischl gefunden. Sie wurde mit dem Telefonkabel erdrosselt, ihre Leiche geschändet. Die abgeschnittenen Brüste der schönen Frau liegen in den Katzenfutterschälchen. In ihrem Körper stecken mehrere Messer und Gabeln.
20 Jahre lang blieb die grausige Tat ungesühnt. Doch dann gab es dank neuer Analysemöglichkeiten einen Massenspeicheltest - und der überführte den Mörder!
Jürgen B. wohnte 1985/86 nur wenige Meter von der Mühle entfernt. Seine DNA war an mehreren Stellen am Tatort sichergestellt worden.
Später zog B. in den 238-Seelen-Ort Mannebach (Kreis Daun). Mit Freundin Maria V. lebte er abgeschottet von Blicken hinter geschlossenen Rollläden und einem schweren Eisentor. Am 18. September 2006 klickten die Handschellen. B. wurde in Mannebach festgenommen.
Ihr Nachbar, der Mörder. Vermutlich hätten die Mannebacher von seinem Tod gar nichts erfahren. Wenn nicht vor wenigen Tagen eine Rechtsanwältin vor dem verschlossenen Tor des Paares gestanden hätte. „Sie erzählte, dass sie den Nachlass von Jürgen B. regeln wolle“, so ein Anwohner.
Seit seiner Verhaftung war B.s Verlobte aus dem kleinen Eifelörtchen weggezogen. Sie kam offenbar nur noch sporadisch, um auf dem Grundstück nach dem Rechten zu sehen.
„Ich bin fast erleichert, dass es so ausgegangen ist“, gesteht eine Nachbarin, als sie die Todesnachricht hörte. Jürgen B. starb im Gefängnis an einem Herzinfarkt, mit gerade mal 54 Jahren. Er war sofort tot.