Historische FotosSo war Bonn vor 100 Jahren

Ein Schaufelrad-Dampfer am Bonner Rheinufer.

Bonn – Es gab in den Wohnungen kein Gas und keinen Strom. Statt Autos klapperten Pferdefuhrwerke über die Straßen. Die Menschen lebten in Großfamilien. Einzelzimmer? Denkste. Toiletten? Ja, aber nur im Treppenhaus. Bonn 1910, Bonn vor 100 Jahren

Lesen Sie in der neuen EXPRESS-Serie, wie die Menschen damals gelebt haben, was sie verdienten, was sie aßen und tranken, wie sie liebten und litten.

Stolz waren die Bonner. Stolz auf ihre neue Brücke. Die war um die Jahrhundertwende errichtet worden und kostete 4 Millionen Mark. Die Brücke war eine architektonische Glanzleistung, und sie symbolisierte den Beginn einer neuen Zeit: Endlich gab es eine Verbindung von Bonn nach Beuel, Menschen konnten drübergehen, Waren transportiert werden.

Bilder sagen oft mehr als 1000 Worte. Deshalb bitten wir Sie: Schicken Sie uns Fotos aus den letzten 100 Jahren. Das können alte Aufnahmen sein, wie zum Beispiel das Foto oben, das 1920 entstand. Es können aber auch Bilder jüngeren Datums sein. Wir wollen zeigen: So haben die Bonner in den letzten 100 Jahren gelebt, gefeiert, das hat sie berührt. Also: Kramen Sie in Ihrer Fotokiste und schicken oder mailen Sie Ihre Schätze an die oben angegebene Adresse. Schreiben Sie dazu, worum es bei den Fotos geht und warum sie für Sie von Bedeutung sind. Ihre Fotos erhalten sie unversehrt zurück.

Adresse: EXPRESS Bonn, Berliner Freiheit 36, 53111 BonnE-Mail: bonn@express.de

Allein: Die Rheinbrücke hatte kein langes Leben. Am 8. März 1945, als die Alliierten von Westen her immer weiter vordrangen, sprengte die deutsche Wehrmacht das Bauwerk. 1949 wurde an gleicher Stelle die Kennedybrücke eröffnet.

Damals wie heute gab es Finanzprobleme bei solchen Großbauten. Deshalb mussten die Bonner 2 Pfennig Wegezoll pro Überquerung bezahlen.

Viel Geld bei einem Stundenlohn von 35 Pfennig, soviel bekam beispielsweise ein Arbeiter bei der Firma „Soennecken“. Wenn man im Armenviertel rund um den „Kuhle Dom“ in der Altstadt wohnte, gab es im Jahr nur eine Attraktion: die Kuhle Kirmes. Frauen warfen sich in Schale, Männer zwirbelten ihre Bärte, Kinder bekamen ein paar Pfennige Kirmesgeld. Und alle sangen: „Ob de Kuhle KirmesDo jeht et löstig zoDo danze me op de StrömpcheVerschließe ooch keen Schoh.“

Service: Dieser Text erschien im EXPRESS (Ausgabe Bonn) vom 03. Mai 2010. Hier nachbestellen: www.express.de/bestellen