Michael Patrick Kelly spielte im Rahmen seiner „B.O.A.T.S.“-Tour auf dem Kunstrasen in Bonn. Trotz Dauerregens gingen die Fans gut mit und begeisterten dadurch den Sänger.
Kunstrasen BonnMichael Patrick Kelly leidet bei Konzert mit seinen Fans: „Ihr seid alle krank“
Wenn sich die Kelly Family früher zu Konzerten ankündigte, campierten die Fans teilweise schon am Tag zuvor vor dem Gelände. Ganz so verrückt ist das Kelly-Publikum inzwischen nicht mehr. Die volle Leidenschaft erfahren die einzelnen Familien-Teile aber weiterhin.
Am Sonntagabend (6. August 2023) machte Michael Patrick Kelly (45), der Teenieschwarm, der früher für alle der „Paddy“ war, Station auf dem Bonner Kunstrasen. Das Wetter war jedoch alles andere als geeignet für ein Open-Air-Konzert. Es goss während des zweistündigen Konzerts in Strömen, die Temperatur sank auf 14 Grad. Die 3000 Anhängerinnen und Anhänger machten aus dem Auftritt dennoch ein Erlebnis.
Kunstrasen Bonn: Wie schon 2019 erneute Kelly-Regenschlacht
„Auf Deutsch könnte es wie eine Beleidigung klingen, doch es ist ein Kompliment: Ihr seid alle krank“, sagte der Sänger nach der Regenschlacht. „Von Herzen Danke, dass ihr dieses Scheiß-Wetter durchgestanden habt. Danke fürs Singen, fürs Feiern, fürs Schweigen, fürs Rocken und für so viele positive Energie und Liebe, die wir spüren. Wir hier auf der Bühne, die wir im Trockenen sind, fühlen uns fast schuldig“.
Dass die Kelly-Konzerte in Bonn absaufen, hat mittlerweile schon Tradition. Auch 2019 goss es in der Rheinaue. „Wir haben Publikum im schönen Wetter erlebt, aber das schweißt zusammen. In meinem Gehirn ist eine Festplatte mit Erinnerungen. Da wird dieser Abend einen fetten Platz einnehmen“, sagte der Sänger gerührt.
Der Musiker lieferte aber auch ein starkes Konzert ab, weshalb die Menschen fast vergaßen, dass sie mit den Knöcheln im Matsch steckten. Das Programm umfasste bewegende Balladen („Blurry Eyes“), feinsten Pop („Best Bad Friend“, „Beautiful Madness“, „Wonders“), aber auch rockige Klänge („No Fuzz No Buzz Back To Rock ’n’ Roll“). Dazu gab es reichlich Konfetti und Pyro-Regen.
Im Mittelpunkt des Abends stand vor allem das Album „B.O.A.T.S. – Based on a true Story“. Die Hintergründe der Songs erzählte der Sänger zwischendurch. So beispielsweise beim Lied „Mother’s Day“. Kelly war gerade fünf, als seine Mutter im Alter von 36 an Brustkrebs starb. Als er zum Muttertag ihr Grab besuchte, wirkten seine am Straßenrand gepflückten Blumen so mickrig, dass er die Blumen von den Nachbarsgräbern klaute.
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Mit seiner unverkennbaren Vier-Oktavenstimme und seiner international besetzten Begleitband schaffte es der Komponist, trotz der widrigen Umstände eine wohlige Atmosphäre zu schaffen. Und als er traditionell die 340 Kilogramm schwere Friedensglocke (wurde aus alten Kriegswaffen gegossen) läutete, schwieg der Kunstrasen für eine Minute.
Joey Kelly besuchte Konzert seines Bruders auf dem Kunstrasen
Den ganzen Tag über hatte das Telefon bei den Konzert-Veranstaltenden nicht stillgestanden. Viele glaubten nicht, dass der Abend wirklich stattfinden würde. Aber die Anwesenden ließen sich nicht vom Feiern abbringen.
„Respekt, dass ihr das irische Wetter aushaltet“, sagte Kelly. „Wenn ich nur an eure Füße denke, kriege ich Depressionen. Die Apotheker freuen sich morgen. Die Iren gehen bei so einem Wetter in den Pub, trinken ‚Irish Coffee‘ und hören die irische Version von Santiano. Und ihr hängt hier in einer Pfütze mit mir ab.“
Selbst Enten vom Auensee hatten sich auf das Konzertgelände verirrt und schwammen Richtung Bühne. Auch Joey Kelly (50) schaute sich begeistert den Auftritt seines Bruders an. Dem widmete „Paddy“ die Bruce-Springsteen-Hymne „I’m on Fire“. Denn auf Joey sei nicht nur rund um die Uhr Verlass. Er habe auch den gleichen Musikgeschmack.