Nach 30 Jahren HaftKommt Jens Söring endlich aus dem Gefängnis?
Bonn/Dillwyn (Virginia) - Paukenschlag im Fall Jens Söring (50)!
Der Bonner Diplomatensohn schmort seit mehr als 30 Jahren in Amerika wegen eines bestialischen Doppelmordes im Gefängnis, den er nicht begangen haben will.
Jetzt sind völlig überraschend neue DNA-Beweise aufgetaucht – diese entlasten Jens stark!
Söring beteuert schon seit Ewigkeiten seine Unschuld. Sein Kampf voller Hoffnung, herber Rückschläge und zermürbendem Warten – hat er jetzt endlich ein Ende?
Die neuen Beweise belegen: Ein anderer Mann muss am Tatort gewesen sein! Er hinterließ seine DNA: Blut.
Am 30. März 1985 passierte in Bedford County (Virginia) ein schrecklicher Doppelmord: Nancy und Derek Haysom wurden in ihrem Haus regelrecht niedergemetzelt.
Bei den Opfern handelte es sich um die Eltern von Elizabeth – Jens Sörings damalige Freundin, die er an der Uni kennenlernte.
Jens gestand die Bluttat. Angeblich aber nur, um die wahre Mörderin vor der Todesstrafe zu retten – Elizabeth!
Sie soll ihm die Tat gestanden und ihn angefleht haben: „Du musst mir helfen, sonst braten sie mich.“
Naiv glaubte Jens, als Diplomatensohn vor Strafverfolgung geschützt zu sein.
Unfassbar: Laut eines aktuellen Berichts in der „Süddeutschen Zeitung“ soll Elizabeth damals auch gegenüber einem Beamten gestanden haben:
„Ich habe es selber getan.“ Der soll darauf nur geantwortet haben: „Erzähl keinen Unsinn.“ Damit war die Sache erledigt…
In all den Jahren sprach vieles gegen Jens Söring, der zu zweimal lebenslänglich verurteilt wurde, als Täter.
Unter anderem machte er in seinem Geständnis Angaben, die nicht stimmten, die er als Täter aber hätte wissen müssen. Auch ein Sockenabdruck im Blut entsprach nicht seiner Größe. Doch das nützte ihm nichts…
Jetzt der neue Beweis! Am 29. Juli kam bei einem Telefonat zwischen Jens und seinem Anwalt zufällig raus, dass damals am Tatort gefundenes Blut eindeutig nicht Jens zuzurechnen ist!
Das bestätigte Shelley S. Edler vom Gerichtsmedizinischen Institut von Virginia.
Zwei der elf Blutproben vom Tatort, die sie bereits 2009 erfolgreich auf DNA getestet hatte, entsprachen der Blutgruppe 0 eines Mannes.
Die Opfer hatten A beziehungsweise AB. Jens hat zwar auch 0, aber laut Rechtsmedizinerin Edler kann er definitiv als möglicher Urheber der beiden Spuren ausgeschlossen werden.
Stammt dieses Blut also vom wahren Mörder oder von jemandem, der Elizabeth beim Morden half?
Am Montag reichte Jens’ Anwalt sofort eine Petition für ein „absolute pardon“ bei Terry Mc Auliff, Gouverneur von Virginia, ein.
Heißt, für eine offizielle und bedingungslose Anerkennung von seiner Unschuld! Diese wird aktuell bewertet.
Nach Bekanntwerden der neuen Beweise sagte Jens Söring der „Washington Post“ in einem Telefon-Interview:
„Jetzt geht es nicht mehr darum, mir zu glauben.“ Nein, jetzt gibt es Fakten!