Horror-MieteSo geht es weiter mit der Pizza-Bude vom Bonner Wilhelmsplatz

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Gabriele Valentino steht im leeren Pizza-Imbiss „Da Sasa“ am Wilhelmsplatz.

Bonn – Miet-Wahnsinn in Bonn ist nichts besonderes. Aber 3200 Euro für ein kleines Büdchen mit Pizzaofen ist dann doch so richtig heftig. Jetzt ist der Ofen aus! Der 12qm-Raum am Wilhelmsplatz ist leer und Pizzabäcker Gabriele Valentino lehnt an der Durchreiche, in der sich bisher die Kartons stapelten.

Nach vier Jahren schließt der Pizza-Imbiss „Da Sasa“, die Mieterhöhung war einfach zu heftig. Doch schon nächste Woche könnte sich die Klappe der Bude am Wilhelmsplatz wieder öffnen...

Pizza-Bude mit Horror-Miete: Hauptmieter will eigenes Geschäft öffnen

Der Hauptmieter des Ladens, Sabit Turhan, will ihn nun selbst betreiben und schon am Wochenende mit den nötigen Arbeiten beginnen, erfuhr EXPRESS.

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Pizza-Bäcker Gabriele Valentino macht weiter – auf der anderen Seite in einem Laden in Beuel.

Pizza-Bude mit Horror-Miete: Neuer Laden für Valentino in Beuel

Fans der neapolitanischen Pizza von Valentino können sich unterdessen freuen. Er hat eine Location am Konrad-Adenauer-Platz gefunden und einen neuen Geschäftspartner: Rafaele Mastellone. Sein Schwager Salvatore „Sasa“ Mazzamauro ist nämlich mit seinem Restaurant in Poppelsdorf genug beschäftigt.

„Wir hoffen, dass das funktioniert, aber haben auch bisschen Angst. Beuel ist nicht Bonn“, sagte Mastellone, der die Pizza-Kunst in Neapel gelernt hat. Ab März soll der Laden öffnen mit einem neuen Namen: „Spaca Napoli.“ Der Mietvertrag ist unbefristet.

Pizza-Bude mit Horror-Miete: Ist das überhaupt erlaubt?

Der Besitzer des Grundstücks, das Johannes-Hospital, wusste von der Untervermietung, aber nichts von der Mieterhöhung. „Wir werden das nun sehr genau beobachten“, sagte Sprecherin Katharina Müller-Stromberg. Wer zur Miete wohnt, ist vor so extremen Mietanpassungen gesetzlich geschützt. Für gewerbetreibende Pächter wie die Pizzabäcker Mazzamauro und Valentino gilt das aber nicht.

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Überraschendes Aus für den Pizza-Imbiss „Da Sasa“.

Bonner Pizza-Bude: Überraschendes Aus nach vier Jahren

„Wir haben versucht, mit dem Hauptmieter zu reden. 2000, 2400 Euro hätten wir noch akzeptiert“, sagte Valentino. Ohne Erfolg. Ende Januar war Schluss. Valentino hatte zusammen mit seinem Schwager Mazzamauro den Imbiss am Wilhelmsplatz und ein Restaurant in Poppelsdorf betrieben.

Seit vier Jahren lief die Pizza-Bude am Rande der Altstadt richtig gut, berichtete Valentino. Auch viele italienische Kunden kämen für die neapolitanische Pizza. Doch dann der Schock mit der satten Mieterhöhung um 1400 Euro. Ein Kunde war darüber so entsetzt, dass er den EXPRESS auf das plötzliche Aus für den Laden aufmerksam machte.

Bonner Pizza-Bude: Krankenhaus hat die Miete nicht erhöht

Schnell stand fest: Der eigentliche Vermieter, das benachbarte St. Johannes Hospital, hat die Miete nicht erhöht. „Wir haben einen Vertrag und der wird eingehalten. Und da gibt es keine Mieterhöhung“, sagte Katharina Müller-Stromberg, Pressesprecherin des Gemeinschaftskrankenhauses Bonn.

Bonner Pizza-Bude: „Da Sasa“ ist nur Untermieter

Das Problem: „Da Sasa“ hatte nur einen befristeten Untermietvertrag. Der neue Pachtvertrag des Hauptmieters für zwei Jahre liegt dem EXPRESS vor. Tatsächlich forderte er darin für 12 Quadratmeter und einen Nebenraum mit WC an der Kölnstraße 54 rund 3200 Euro Warmmiete. Krass: Der Hauptmieter soll ans Gemeinschaftskrankenhaus einen vergleichsweise lächerlich geringen Preis zahlen. Dieser soll nach EXPRESS-Informationen rund 500 Euro betragen. (lmc)