Toter im Rotter See in TroisdorfStrafanzeige wegen unterlassener Hilfeleistung

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Dienstag, 4. August, wurde der 35-jährige Bonner tot geborgen. Die Polizei sperrte den Strand ab. 

Troisdorf – Drei Tage wurde ein 35-jähriger Bonner am Rotter See vermisst. Mehrere Suchaktionen mussten erfolglos abgebrochen werden. Letzten Dienstag, 4. August, dann die traurige Gewissheit. Der Mann konnte nur noch tot aus dem Wasser geborgen werden. Das Obduktionsergebnis liegt inzwischen vor und ist eindeutig: Tod durch Ertrinken.

Der Mann verschwand bereits am Samstag, 1. August, doch alarmiert wurde die Polizei durch eine Freundin erst am Folgetag. Das hat jetzt Konsequenzen. Von Amtswegen hat die Polizei eine Strafanzeige wegen unterlassener Hilfeleistung gestellt. Das bestätigte der Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft Dr. Sebastian Buß auf EXPRESS-Anfrage. "Mehr kann ich dazu jedoch noch nicht sagen", da mir die Akte noch nicht vorliegt", so Buß

Toter im Rotter See in Troisdorf: Kam Vermisstenmeldung zu spät?

Seit Samstagabend, 1. August, wurde der Mann (35) aus Bonn vermisst, der zuletzt gegen 22 Uhr von seiner Freundin auf einer Luftmatratze auf dem Rotter See gesehen wurde. Die Alarmierung bei der Feuerwehr Troisdorf ging jedoch erst am Sonntagabend gegen 18.20 Uhr ein.

Nach Eintreffen der Einsatzkräfte wurde der See zunächst mit einem Schlauchboot abgesucht. Kurze Zeit später trafen DLRG, die DRK Wasserrettung, die Feuerwehr Hennef und das THW ein und war mit vier zusätzlichen Booten und zehn Tauchern am Einsatzort.

Suchaktion in Troisdorf: Suche erfolglos abgebrochen

Kurz vor Abbruch der Aktion, gegen 21 Uhr, wurde mit dem Sonarboot der Hennefer Wehr eine Verdachtsstelle geortet – auch hier blieb die Suche nach dem 35-Jährigen durch die Taucher leider erfolglos. Gegen 22 Uhr mussten die Einsatzkräfte dann abbrechen.

Mehrere Seelsorger kümmerten sich um die Angehörigen des Vermissten.

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Am Montag (3. August) kündigte die Polizei an, dass sie mit einem Hubschrauber den See aus der Luft absuchen und anschließend gegebenenfalls erneut Taucher einsetzen wird. Auch entlang der Strömung. „Wir gehen von einem Badeunfall aus“, so eine Polizeisprecherin. Am Nachmittag gegen 16.30 Uhr teilte die Polizei mit, den Gesuchten nicht gefunden zu haben. Die Suche wurde abgebrochen

Am Rotter See kam es bereits mehrfach zu tragischen Badeunglücken, meist in Verbindung mit Alkoholkonsum. Der Baggersee hat stark unterschiedliche Wassertiefen, die bis zu zwölf Meter gehen. Dementsprechend ist auch das Wasser an einigen Stellen extrem kalt, was zu Kreislaufproblemen führen kann. (stz, iri)