Straßenstrich hat ausgedientSo funktioniert Bonns „Huren-Drive-in“

So ähnlich wird es auch in Bonn aussehen: Im Kölner Norden wurde 2001 ein ehemaliger Stall so umgebaut, dass dort in sechs Verrichtungsboxen Sex gegen Bezahlung möglich ist.

Bonn – Ein Begriff hat ausgedient: Ab dem 1. Januar 2011 geht man(n) in Bonn nicht mehr auf den Strich, sondern in die Box. An der Immenburgstraße wird ab dem 2. November das neue Verrichtungsgelände eingerichtet. Das wird so ähnlich aussehen wie in Köln, wo man seit 2001 beste Erfahrungen mit dieser Art der Straßenprostitution gesammelt hat.

Und so funktioniert der „Huren-Drive-in“: Direkt an der Immenburgstraße stehen die Prostituierten und warten auf die Freier. Ist man sich handelseinig geworden, geht es ab ins Auto. Das rollt wenige Meter weiter bis zu einem Tor, das ab 20 Uhr geöffnet ist. Um 6 Uhr morgens ist Schluss.

Auf dem Gelände sind rechter Hand sechs Boxen. Das Auto des Freiers kann nur so in eine Box hineingefahren werden, dass die Fahrerseite nicht geöffnet werden kann. Der Grund: Eine Hure soll bei Gefahr im Verzug auf der Beifahrerseite aussteigen können. Sie kann dann nach dem immer anwesenden Wachmann rufen und einen Alarmknopf betätigen. Wenn alle sechs Boxen belegt sind, heißt es warten und Geduld haben.

Neben den sechs Boxen gibt es auf dem Gelände einen Container für die Wachleute und einen für die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, die ebenfalls ständig vor Ort sind. Für sie und die Prostituierten gibt es auf dem Gelände auch Toiletten, für die Freier sind keine sanitären Anlagen vorgesehen.

Sex darf nur im Auto und in den sichtgeschützten Boxen stattfinden. Zweiradfahrer haben also keine Chance.

Luxus ist nicht zu erwarten in der neuen Einrichtung, gegen die es von einigen anliegenden Firmen Protest gab. Stadtsprecherin Elke Palm: „Es ist Ratsbeschluss, dass das Verrichtungsgelände mit einfachen Mitteln hergerichtet werden soll, und daran halten wir uns.“