Abschied von „Bonnerin mit Herz“Trauerfeier für verstorbene Godesburg-Wirtin

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Angehörige und Weggefährten nahmen auf einer Trauerfeier am 21. September von Godesburg-Wirtin Marion Hauck Abschied.

Bad Godesberg – Angehörige, Freunde, Mitarbeiter und Weggefährten nahmen in einer Trauerfeier am Montagmorgen (21. September) in der Kirche Sankt Marien in Bad Godesberg von Marion Hauck Abschied.

Die Pächterin der Godesburg war am 12. September nach schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren auf der Godesburg gestorben.

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Bonns Stadtdechant würdigt die Gastronomin Marion Hauck in einem Nachruf für ihr soziales Engagement.

Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken erinnerte sich in seiner persönlichen Predigt auf der Trauerfeier an Haucks 60. Geburtstag im November 2019.

Bonner Stadtdechant erinnert sich an letzten Geburtstag der Godesburg-Wirtin

Auf der Geburtstagsfeier sei das Lied „Zu Asche, zu Staub“, bekannt aus der Serie Babylon Berlin, immer wieder abgespielt worden, dazu ein Videoclip mit morbiden Szenen aus den 1930er Jahren, erzählte Picken.

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„Bonnerin mit Herz“: Die verstorbene Godesburg-Pächterin Marion Hauck engagierte sich im Viertel sozial.

„Die Jubilarin ließ ihren Gästen keine Wahl. Wir mussten alle mit ihr ohne Ausflucht aushalten, dass dieser Geburtstag vermutlich ihr letzter sein würde“, sagte Picken.

Picken: Godesbergerin Marion Hauck war „Frei heraus“

Schonungslos ehrlich war Marion Hauck nicht nur an ihrem letzten Geburtstags. „Es war ihr Wesen. Frei heraus, ohne Umschweife und Drumherumreden“ , sagte Picken.

„Der ‚Drache der Godesburg‘, wie ich sie liebevoll nannte, konnte beeindrucken und originell sein, er konnte aber auch verschrecken und Qualm verbreiten.“

Godesburg-Wirtin starb an unheilbarer Nerven-Krankheit ALS

Vor zwei Jahren war die unheilbare Nerven-Krankheit ALS bei der Godesburg-Wirtin diagnostiziert worden.

In den letzten Monaten sei sie, die Netzwerkerin und sozial engagierte Frau, ihrerseits von einem Netzwerk umgeben gewesen, das trug, erzählte Picken.

Nachruf auf Godesburg-Wirtin: „Bonnerin mit Herz“

Als „Bonnerin mit Herz“ hatte Picken Marion Hauck in einem Nachruf für ihr soziales Engagement gelobt.

„Frau Hauck war ein rheinisches Original, anrührbar durch die Not anderer, und handfest. Sie wusste, dass sich vom Reden allein nichts verändert und lebte entsprechend“, sagte Picken.

Stadtdechant würdigt verstorbene Godesburg-Pächterin

Hauck betrieb seit fast 20 Jahren das Restaurant im historischen Gemäuer in Bad Godesberg, zuletzt gemeinsam mit Lydia Lohmeier.

Nebenher habe sich die Gastronomin in der Gegend vielfältig sozial engagiert, betonte Picken: „Frau Hauck hatte ein großes Herz, wenn es darum ging, der Not von Menschen zu begegnen.“

„Bonnerin mit Herz“: Hauck gründete die Suppenküche mit

Die zweifache Mutter gründete vor über fünf Jahren gemeinsam mit anderen Gastronomen den Suppenhimmel. Lokale Restaurantbesitzer spenden Essen, aus dem an sechs Tagen die Woche Ehrenamtliche eine kostenfreie, warme Mahlzeit für bis zu 80 Hungrige kochen.

Zwei Tage übernahm Hauck die Belieferung des Suppenhimmels und gewann weitere Kollegen aus dem Stadtbezirk als Unterstützer.

Stadtdechant Picken: Hauck hatte „immer ein offener Ohr“

Picken kannte Marion Hauck gut. Er war in Godesberg 16 Jahre lang Pfarrer und ist heute als Pfarrverweser für den Seelsorgebereich dort zuständig. „Wenn ich als Pfarrer Hilfe brauchte, habe ich immer ein offener Ohr bei ihr gefunden.“

„Bonnerin mit Herz“ für palliative Begleitung der Bürgerstiftung Rheinviertel

Hauck habe außerdem seit Jahren für jedes verkaufte Essen einen festen Betrag an die palliative Begleitung der Bürgerstiftung Rheinviertel gespendet, berichtet Picken.

So seien mehrere Tausende Euro zusammengekommen und Hauck selbst sei von dem ambulanten Palliativdienst nun bis zum letzten Atemzug liebevoll begleitet worden.

Stadtdechant Picken will Andenken von Marion Hauck ehren

„Frau Hauck konnte man unterschiedlich erleben. Sie konnte streitbar sein, aber für uns war sie immer ein verlässlicher Partner und eine großzügige Unterstützerin“, sagte Picken.

Die katholische Kirche und Bürgerstiftung Rheinviertel will ihr Andenken ehren. Sie wurde im Mausoleum von Carstanjen beigesetzt. (lmc)