Bonner Ex-Prinz mit heftigem Vorwurf:Eifel-Landwirt mähte über trächtiges Reh

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Vor dem Mähen müssen die Tiere aus den Wiesen vertrieben werden.

von Stefan Schultz  (stz)

Baar/Bonn – Ein idyllisches Jagdrevier in der Vordereifel. Hier in der Region um Baar ist Bonns ehemaliger Karnevalprinz Amir Shafaghi Jagdpächter. Der Bonner Unternehmer ist stocksauer. Er erstattete jetzt Anzeige gegen einen Landwirt in seinem Revier: Dieser soll mit seinem Mäher absichtlich ein Reh getötet haben und das war auch noch trächtig.

Bonner Ex-Prinz schaltete Anwalt ein

Shafaghi ist entsetzt! „Das ist eine furchtbare Gräueltat, hier wurden ganz klar Grenzen überschritten“, so Shafaghi zum EXPRESS. Jetzt hat er seinen Anwalt eingeschaltet und den Vorfall bei der Landwirtschaftskammer gemeldet.

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Amir Shafaghi hat einen Landwirt in seinem Revier angezeigt.

Der von ihm beschuldigte Landwirt soll unter Außerachtlassung sämtlicher Schutzmaßnahmen eine im Geburtsvorgang befindliche Ricke mit dem Mähwerk schwer verletzt haben. Anschließend ließ der Landwirt die Ricke und das Kitz, das bereits aus dem Geburtskanal herausschaute, einfach zurück. Beide verendeten qualvoll.

Wiesen müssen vorher kontrolliert werden

„Erst am nächsten Tag hielt der Landwirt es für nötig, mich zu informieren“, so Shafaghi. „Den ganzen Vorfall hat er mir auch noch in einer Nachricht geschildert und erklärt, dass sie eh verendet wären.“ Weiter fügte der Landwirt noch hinzu, ob Pächter Shafaghi die verendeten Tiere holen möchte oder ob die Schweine sie fressen sollen.

„Die Landwirte sind zu dieser Zeit vor dem Mähen angehalten, die Wiesen zu überprüfen. Ich habe ihm sogar noch angeboten, ihn dabei zu unterstützen. Ich könnte dies sogar mit einer Drohne“, so Shafaghi.

So rettet Marco Alfter Rehkitze per Drohne vor dem Mäh-Tod (hier mehr lesen).

Hohe Strafen drohen

Aber auch akustische, optische oder Duftmittel sind möglich, um die Tiere aus den Wiesen vor dem Mähen zu vertreiben.

„Er hat mich einfach nicht angerufen, so hätte das Tierleid verhindert werden können.“

Jetzt landet die Angelegenheit bei der Koblenzer Staatsanwaltschaft auf dem Tisch. Nach der Rechtsprechung sind in solchen Fällen hohe Geldstrafen und sogar Freiheitsstrafen möglich.

Der beschuldigte Landwirt war für EXPRESS am Freitag nicht zu erreichen.