In Burscheid stehen am Sonntag (20. März) die Bürgermeisterwahlen an. Aber es gibt lediglich einen Kandidaten, der für das Amt antritt.
Nach Tod des BürgermeistersNRW-Stadt führt kurioseste Wahl aller Zeiten durch
Es ist ein trauriger und zugleich kurioser Anlass: Im bergischen Burscheid steht am Sonntag (20. März) die Wahl des Bürgermeisters an. Das „Problem“ für die Wählerinnen und Wähler: Es steht nur ein Kandidat zur Verfügung.
Eigentlich könnte Dirk Runge zur Wahl gehen und bei sich ein Kreuzchen machen. Stimmen keine weiteren Einwohner der 15.000 wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger ab oder mit „nein“, wäre der Kandidat gewählt und somit Bürgermeister der kleinen Stadt im Bergischen Land.
Burscheid: Dirk Runge einziger Kandidat als Bürgermeister
Denn in Burscheid ist es nach dem tragischen Tod des ehemaligen Bürgermeisters Stefan Caplan im Oktober im Alter von nur 56 Jahren zu einer komplizierten Situation in der Lokalpolitik gekommen: Keiner der Kontrahenten Kaplans wollte nach seinem Tod antreten, deshalb wurde Runge als Kandidat für die Nachfolge auserkoren.
Denn Dirk Runge war der bisherige Stellvertreter Caplans in der Verwaltung und nach Ansicht der Politikerinnen und Politiker somit der am besten geeignete Nachfolger für die noch drei anstehenden Jahre in der Legislaturperiode.
Die Wahl geht somit ziemlich sicher an Runge, der daran aber noch nicht so recht glauben will: „Zweifel habe ich, bis ich gewählt bin. Es besteht ja noch die Möglichkeit, dass es mehr Nein- als Ja-Stimmen gibt. Insofern müssen wir abwarten. Auch die Wahlbeteiligung ist mir wichtig“, sagte er in einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger.
Burscheid: Bürgermeister-Kandidat glaubt noch nicht an den Sieg
Als Notlösung sieht sich der Kandidat im Übrigen nicht: „Ich habe mit Stefan Caplan viele Jahre eng zusammengearbeitet, ich kenne die Prozesse in der Verwaltung bestens. In mich wird ein großes Vertrauen gesetzt. Ich fühle mich also überhaupt nicht als Notstopfen“, so Dirk Runge.
„Und die besondere Situation rechtfertigt das Vorgehen auch. Es wäre auch nicht schön gewesen, jetzt einen unschönen Wahlkampf führen zu müssen, in dem der Vorgänger möglicherweise lautstark kritisiert wird.“