Forscher alarmiertKrebspest in NRW-Gewässern – infizierte Tiere nicht heilbar

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Ungemütlicher Zeitgenosse: So sieht ein Louisiana-Krebs aus. In NRW bedroht er beispielsweise Fische und andere Krebsarten.
Dortmund/Essen – Drei Krebsarten aus Amerika gefährden nach Experten-Einschätzung die heimischen Krebse – und Fische. Wie der Ruhrverband in Essen mitteilte, kommen der Rote Amerikanische Sumpfkrebs (Louisiana-Krebs) sowie der Kamber-Krebs und der Signalkrebs auch in großer Menge im Kemnader See - einem von sechs Ruhr-Stauseen – vor.
- Ruhrverband in Essen schlägt Alarm
- Heimische Krebsarten werden durch amerikanische Arten bedroht
- Grund sind eingeschleppte Krankheiten wie die Krebspest
Krebspest in NRW: Eine Art aus Amerika bedroht heimische Arten
Die drei aus Amerika stammenden Flusskrebsarten stellten eine Gefährdung der heimischen Edelkrebse dar, da sie die sogenannte Krebspest – eine Pilzerkrankung – übertragen, ohne selbst geschädigt zu werden. „Für den heimischen Edelkrebs ist diese Krankheit jedoch tödlich", betonte eine Verbandssprecherin. Bisheute gibt es kein Heilmittel gegen die Krebspest. Die amerikanischen Arten sind immun dagegen. Die Krebse in NRW sind jedoch anfällig und stecken sich bei den invasiven Tieren an. Wenn ein Krebs an der Krebspest stirbt, dann verbreitet er die tödlichen Pilzsporen immer weiter.
Fremde Krebse in NRW: Sie bedrohen auch Fische
Neben der Übertragung der Krebspest sind die amerikanischen Flusskrebsarten zudem Laichräuber und dezimieren damit die Reproduktion von Fischen. Das heißt also: Auch Fische in NRW sind in Gefahr. Die starke, invasive Ausbreitung der amerikanischen Flusskrebsarten ist mit dafür verantwortlich, dass der heimische Europäische Edelkrebs in NRW vom Aussterben bedroht ist, wie der Ruhrverband schilderte.

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Ein Mann hält am 26.10.2017 an der Fürwiggetalsperre bei Meinerzhagen (Nordrhein-Westfalen) einen Edelkrebs in den Händen. Die heimischen Edelkrebse werden immer mehr von drei amerikanischen Arten bedroht.
Aber wo kommen die fremden Krebse her? Der Ruhrverband geht davon aus, „dass die Tiere von Aquarianern ausgesetzt wurden oder aus Gartenteichen, für die sie von den Gartenbesitzern gekauft wurden, abgewandert sind." (dpa)