Obwohl viel zusätzliches Personal in die Schulen gekommen ist, gibt es noch viele Lücken. Und vor allem an vielen Grundschulen bleibt der wichtige Leitungsposten vakant - 2025 startet mit Problemen.
Lage an SchulenMit vakanten Lehrer- und Schulleitungsstellen ins Jahr 2025
Trotz großer Anstrengungen und zusätzlicher Einstellungen starten viele Schulen in Nordrhein-Westfalen mit unzureichender Personalausstattung ins neue Jahr 2025. Schulleitungsposten sind vor allem in Grundschulen vakant, vielerorts fehlen Lehrerinnen und Lehrer.
Die Landesregierung dürfe nicht nachlassen, mehr ausgebildete Lehrkräfte und pädagogisches Fachpersonal in die Schulen zu bringen, mahnte die Bildungsgewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE). Gute Arbeitsbedingungen, moderne Unterrichtsräume und Ausstattung sowie attraktive Aufstiegschancen wären laut VBE „die beste Werbung“.
Obwohl die Personalausstattung üppiger geworden ist, sind nach aktuellsten Zahlen noch rund 8.050 Lehrerstellen unbesetzt, wie das Schulministerium vor wenigen Wochen mitgeteilt hatte. An den Schulen seien gut 7.400 Menschen mehr tätig als noch zwei Jahre zuvor Ende 2022 - knapp 5.700 Lehrkräfte und über 1.700 Alltagshelfer. Zugleich habe aber der Personalbedarf wegen gestiegener Schülerzahlen, weiterem Ganztagsausbau und Inklusion deutlich zugenommen.
Vakanzen beim Schulleitungsposten vor allem in Grundschulen
Auch das seit Jahren bestehende Problem unbesetzter Schulleitungsposten bleibt 2025 aller Voraussicht nach bestehen. Betroffen sind vor allem Grundschulen. Zuletzt war unter den 2.475 Grundschulen in 254 Fällen die Chefposition offen, hatte das Ministerium jüngst auf eine Kleine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion geschildert. In allen anderen Schulformen ging es demnach bei den vakanten Schulleitungsstellen um eine einstellige oder niedrige zweistellige Zahl.
Insgesamt sei diese Position an 92 Prozent der öffentlichen Schulen besetzt. Der Mangel an qualifizierten Schulleiterinnen und Schulleitern sei für das NRW-Bildungssystem nach wie vor eine „zentrale Herausforderung“, betonte die oppositionelle SPD.
Unterrichtsausfall bleibt Thema
„Der Weg ist noch weit, aber wir kommen voran“, hatte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) Mitte Dezember bei der Vorstellung der Unterrichtsstatistik betont. Im Schuljahr 2023/24 war in NRW etwa jede 20. Unterrichtsstunde ersatzlos ausgefallen. Knapp 84 Prozent des Unterrichts waren planmäßig, zehn Prozent des Unterrichts in Vertretung erteilt worden.
Die Ergebnisse sind den damaligen Angaben Fellers zufolge für die Zukunft zugleich Ansporn und Herausforderung. Der VBE NRW kritisiert allerdings, dass die Erhebung nicht offenlege, wie hoch die Lücken durch „strukturellen Unterrichtsausfall“ sind – ein Problem, das hauptsächlich auf Personalmangel zurückzuführen sei.
Das hinlänglich bekannte Grundproblem sei der „eklatante Mangel von Lehrerinnen und Lehrern in einzelnen Fächern und an bestimmten Schulen“, monierte der Philologenverband NRW, der vor allem Lehrkräfte der Gymnasien vertritt. Betroffen seien weiterführende Schulen, darunter auch Gymnasien. „Ein Umstand, der sich in den kommenden Jahren noch fortsetzen, wenn nicht sogar verschlimmern dürfte“, warnte kürzlich Verbandsvorsitzende Sabine Mistler. Die Unterrichtsausfallstatistik würde „noch viel schlimmer“ aussehen, wenn Lehrkräfte nicht „so viele, in der Regel unbezahlte“ Mehrarbeit leisteten. (dpa)