KriminalitätProzess wegen vierfachen Mordes startet im Januar

Jetzt erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes (Archivbild).

Jetzt erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordes (Archivbild).

Nach dem verheerenden Feuer von Solingen mit vier Toten beginnt im Januar der Prozess gegen den Verdächtigen. Insgesamt werden dem Angeklagten vier Taten vorgeworfen.

Der Prozess gegen einen 39-Jährigen wegen vierfachen Mordes nach einem verheerenden Feuer in Solingen beginnt am 21. Januar. Das sagte eine Sprecherin des Wuppertaler Landgerichts. Zuvor hatte der WDR berichtet. 

Der Mann soll Ende März in einem Mehrfamilienhaus ein Feuer gelegt haben, bei dem eine vierköpfige Familie ums Leben kam. Weil dabei auch weitere Menschen in Gefahr waren, wird ihm achtfacher Mordversuch vorgeworfen. 

Dem Solinger werden darüber hinaus zwei versuchte Brandstiftungen vorgeworfen. So soll er bereits im November 2022 im selben Haus versucht haben, Feuer zu legen. Deswegen muss er sich nun zusätzlich wegen zehnfachen Mordversuchs verantworten.

Im vergangenen Februar soll er dann versucht haben, ein anderes Gebäude anzuzünden. Dies trug ihm einen weiteren Anklagevorwurf wegen versuchten Mordes in zwei Fällen ein. 

Zudem muss der 39-Jährige sich wegen einer Attacke auf einen Mann mit einer Machete im April verantworten, ebenfalls wegen versuchten Mordes. Das Opfer hatte schwere Kopfverletzungen davongetragen. Ermittler hatten die Tat als Versuch einer Skalpierung beschrieben. Nach Angaben des Opfers soll der Tat ein Streit über ein Drogengeschäft vorausgegangen sein. Die beiden Männer hätten sich seit 14 Jahren gekannt. 

Das verheerende Feuer am 25. März hatte die aus Bulgarien stammenden 28 und 29 Jahre alten Eltern und ihre beiden Töchter im Alter von drei Jahren sowie wenigen Monaten getötet. Der in Untersuchungshaft sitzende Solinger hatte selbst früher als Mieter im Hinterhaus des Brandhauses gewohnt.

Reste eines Brandbeschleunigers gefunden

Die Vermieterin hatte ihm das Mietverhältnis gekündigt, woraufhin es zu einem Rechtsstreit gekommen war. Die Ermittler waren dem Mann über Aufnahmen von Überwachungskameras aus der Tatnacht auf die Spur gekommen. 

Unter dem Schutt des niedergebrannten hölzernen Treppenhauses waren Reste eines Brandbeschleunigers gefunden worden. Weitere Hausbewohner hatten durch Sprünge aus dem Fenster den Flammen entkommen können, wobei sie sich zum Teil erhebliche Verletzungen zuzogen. (dpa)