Die Stromerzeugung aus Sonnenlicht ist weiterhin beliebt. Auch 2024 bekamen wieder viele Gebäude eine neue Anlage aufs Dach oder an den Balkon. Die Solarbranche hat aber noch andere Wünsche.
EnergiewendeSolarboom hält an – Verband will mehr Freiflächenanlagen
![Auch 2024 wurden wieder viele Solarstromanlagen neu installiert, zumeist auf Dächern. (Archivbild)](https://static.express.de/__images/2025/02/07/8517ceb8-f8b4-4100-8c96-6963c7303498.jpeg?q=75&q=70&w=2000&h=1274&fm=jpeg&s=d2a82197fec84dbe75e4f9e19d345414)
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Auch 2024 wurden wieder viele Solarstromanlagen neu installiert, zumeist auf Dächern. (Archivbild)
Der Solarboom in Nordrhein-Westfalen hält an, hat sich im vergangenen Jahr aber etwas abgeschwächt. Das geht aus einer Analyse des Erneuerbare-Energien-Branchenverbandes LEE NRW hervor, die in Düsseldorf vorgestellt wurde. Demnach kletterte die installierte, also maximal mögliche, Leistung 2024 um 2.185 Megawatt auf 12.120 Megawatt. 2023 waren noch 2.262 Megawatt hinzugekommen.
Zum Vergleich: Am Jahresende waren in NRW Windräder mit einer Leistung von gut 7.800 Megawatt in Betrieb. Als Hauptgründe für die weiterhin hohe Solar-Nachfrage sieht der LEE die Höhe der Energiepreise und den Wunsch nach mehr Unabhängigkeit.
Fast 86.000 neue Balkonkraftwerke in Betrieb genommen
Von den gut 203.000 neuen Anlagen, die Strom aus Sonnenlicht produzieren können, waren fast 86.000 sogenannte Balkonkraftwerke. Die kleinen Anlagen werden über eine Steckdose an das Hausstromnetz angeschlossen.
Weil die Anlagen aber nur eine vergleichsweise geringe Leistung haben, hatten sie lediglich einen Anteil von knapp vier Prozent an der neu hinzugekommenen Leistung. Den größten Leistungsanteil hatten Anlagen an Gebäuden, vor allem auf Dächern, mit gut 85 Prozent.
„Diese Zahlen zeigen, dass die Menschen in NRW die Energiewende aktiv mitgestalten wollen“, erklärte der Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien (LEE NRW), Maximilian Feldes.
Trotz des Aufschwungs bedauert der Branchenverband, dass nicht mehr Solaranlagen auf Wiesen und Feldern errichtet werden. 2024 habe der Anteil an der neu installierten Leistung bei knapp 8 Prozent (166 Megawatt) gelegen.
Ein Vertreter der Solarbranche forderte vor Journalisten Maßnahmen der Landesregierung zur Steigerung des Freiflächenanteils. Helfen könnten etwa die Wiederaufnahme eines derzeit ausgesetzten Landesförderprogramms sowie ein Leitfaden für Kommunen, die noch keine Erfahrung mit der Genehmigung von Freiflächenprojekten hätten. (dpa)