Mehr Plätze, weniger BelegungWeniger Auslastung in Landesunterkünften für Geflüchtete

2024 war die Auslastung der Einrichtungen für Asylsuchende in Nordrhein-Westfalen geringer als noch im Vorjahr. (Archivbild)

2024 war die Auslastung der Einrichtungen für Asylsuchende in Nordrhein-Westfalen geringer als noch im Vorjahr. (Archivbild)

Die Lage in Nordrhein-Westfalens Aufnahmeeinrichtungen für geflüchtete Menschen zeigt sich Ende des Jahres entspannter als zwölf Monate zuvor. Trotzdem baut das Land die Kapazitäten aus.

Die Auslastung der nordrhein-westfälischen Landesaufnahmeeinrichtungen für Asylsuchende ist Ende 2024 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Laut Zahlen des NRW-Flüchtlingsministeriums waren im Dezember 2024 rund 41 Prozent der 6.570 verfügbaren Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen belegt, während Ende 2023 noch 49 Prozent der damals 6.970 Plätze genutzt wurden.

Die 29.001 Plätze in Zentralen Unterbringungseinrichtungen und Notunterkünften waren Ende 2024 zu 68 Prozent ausgelastet, während im Vorjahr 25.054 Plätze noch eine Auslastung von 79 Prozent aufwiesen.

Die Zahl der aktiven Plätze im Landessystem insgesamt stieg laut den Zahlen bis Ende 2024 auf 35.571, verglichen mit 32.024 im Vorjahr. Das Land rechnet für 2024 für NRW insgesamt mit 45.000 bis 50.000 Asylsuchenden, während 2023 etwa 65.000 Menschen ein Asylgesuch in NRW stellten.

Ausbau der Kapazitäten geplant

Alle Geflüchteten in NRW, die das Asylverfahren durchlaufen, sind zunächst in Einrichtungen des Landes untergebracht. Aktuell gibt es in NRW 56 Landesunterkünfte: fünf Erstaufnahmeeinrichtungen - in denen Asylsuchende rund zwei bis vier Wochen nach ihrer Registrierung untergebracht werden - sowie 30 Zentrale Unterbringungseinrichtungen und 21 Notunterkünfte, in denen sie im Anschluss wohnen. Erst danach sind Städte und Gemeinden mit festem Verteilschlüsseln für die dauerhafte Unterbringung zuständig.

Zuletzt hatte das Land angekündigt, dass bis Ende 2024 insgesamt rund 41.000 Plätze in Landesunterkünften geschaffen oder mietvertraglich gesichert sein sollen. So sei im Herbst etwa eine Zentrale Unterbringungseinrichtung in Weeze um 240 Plätze erweitert worden, in Paderborn seien in einer Notunterkunft 200 Plätze hinzugekommen. Bis zum Ende des Jahres sollten zudem Notunterkünfte in Hagen (800 Plätze) und Selm (300 Plätze) in Betrieb genommen werden und eine neue Erstaufnahmeeinrichtung mit 750 Plätzen in Bochum öffnen. (dpa)