Autobesitzer aufgepasstWo Parken teuer wird: NRW-Städte erhöhen Anwohnergebühren

Anwohnerparken ist teurer geworden - aber nicht überall (Symbolfoto)

Anwohnerparken ist teurer geworden - aber nicht überall (Symbolfoto)

In den zehn größten NRW-Städten variieren die Gebühren für Anwohnerparkausweise stark. Bonn verlangt mit 360 Euro am meisten, während anderswo nur der Verwaltungsaufwand bezahlt werden muss.

Die Kosten für Bewohnerparkausweise in nordrhein-westfälischen Großstädten driften immer weiter auseinander. Während manche Kommunen weiter nur rund 30 Euro Verwaltungsgebühren erheben, drehen andere kräftig an der Gebührenschraube. Das zeigt eine dpa-Umfrage unter den zehn größten Städten Nordrhein-Westfalens. 

Unter den Großstädten sind Bonn und Münster besonders teuer

In Bonn kostet der Jahresausweis seit März 2024 mit 360 Euro am meisten – wobei drei Viertel der Kosten für finanziell schwache Haushalte übernommen werden. In Münster stiegen die Gebühren im Februar auf 260 Euro. Laut Stadt orientiert sich die Erhöhung nicht mehr nur am Verwaltungsaufwand, sondern auch am wirtschaftlichen Wert der Parkmöglichkeiten, heißt es dazu aus der Pressestelle. 

Man liege damit deutlich unter den Kosten etwa für einen Dauerstellplatz in einem Parkhaus. Auch wenn man berücksichtigen müsse, dass ein Bewohnerparkausweis keinen Parkplatz garantiert. Für die Stadtkasse scheint sich das zu lohnen: Die Einnahmen der Stadt sind seit 2023 auf über 830.000 Euro gestiegen – das 18-Fache im Vergleich zu früher.

Städte haben mehr Spielraum

Früher durften Städte nicht mehr als die reinen Verwaltungskosten berechnen. Seit 2022 können sie in NRW die Gebühren für das Anwohnerparken selbst festlegen.

„Die Möglichkeit, in der Innenstadt zu leben und in angemessener Nähe zum Wohnort zu parken, darf keine soziale Frage werden, so dass sich nur noch Menschen mit eigenem Stellplatz oder ausreichend Budget ein Auto erlauben können“, kritisierte Roman Suthold, Mobilitätsexperte des ADAC Nordrhein. 

Dass vor allem große NRW-Städte von der Möglichkeit Gebrauch machen, um knappen Parkraum effektiver zu bewirtschaften, kann der ADAC Nordrhein durchaus nachvollziehen. Allerdings hält der Automobilclub eine Anhebung auf maximal 200 Euro für angemessen. 

Städte mit moderaten Anpassungen

So wie etwa in Köln: Dort sind die Gebühren seit Oktober von 30 auf 100 Euro angehoben worden. Ab März 2025 wird die Gebühr dann nach Fahrzeuglänge gestaffelt erhoben. Für längere Vans, SUVs oder Limousinen bezahlt man dann bis zu 120 Euro. 

In Bochum kletterte der Preis Ende des Jahres von 22 auf 90 Euro. Ein Sprecher betonte, die Einnahmen deckten die Kosten für Herstellung und Pflege der Parkplätze „nicht ansatzweise“. Auch Essen hat eine Erhöhung beschlossen: Ab dem neuen Jahr 2025 werden statt wie bisher 30 Euro nun 70 Euro fällig - von einer „ausgewogenen Anpassung“ war im dazugehörigen Ratsbeschluss dazu die Rede. 

Wo Erhöhungen (noch) kein Thema sind

In Düsseldorf liegen geplante Gebühren von 240 bis 360 Euro wegen einer fehlenden Sozialtarif-Regelung auf Eis. Die Stadt wartet auf eine Anpassung der Straßenverkehrsordnung durch den Bund.

In Dortmund liegen die Gebühren weiterhin bei rund 30 Euro - allerdings entstehen hier Zug um Zug mehr Bereiche, in denen Bewohnerparkausweise nötig sind. Erhöhungen scheinen hier in Zukunft nicht ausgeschlossen: Die Stadtverwaltung arbeite an einem Konzept die Parkgebühren „an die heutige Zeit anzupassen“

In Bielefeld, Wuppertal und Duisburg blieben die Gebühren unverändert bei etwa 30 Euro. In Duisburg begründet die Stadt dies mit der aktuellen Kostenbelastung der Bürger, schließt zukünftige Erhöhungen aber nicht aus. (dpa)