Düsseldorf – Er selbst bezeichnet sich als „Genie“. Am Montag feiert das Genie Markus Lüpertz runden Geburtstag: Er wird 70 Jahre alt.

Bescheidenheit. Nicht ganz so das Ding des Düsseldorfer Malers und Bildhauers Lüpertz. Er sagt, was er denkt: „Der Künstler ist das Beste, Schönste und Großartigste, was die Gesellschaft hat.“ Und macht, was dazu passt: Trägt in der Öffentlichkeit gerne maßgeschneiderte Anzüge, dazu Gehstock und jede Menge dicke Ringe an den Fingern. Früher auch oft gemeinsam mit seinem mittlerweile verstorbenen Freund Jörg Immendorff.

Lüpertz zählt zu den wichtigsten deutschen Malern des 20. Jahrhunderts. Er wird wegen der starken Farblichkeit seiner Werke den „Neuen Wilden“ zugerechnet.

In Böhmen 1941 (Reichenberg) geboren, zog er mit seinen Eltern nach Westdeutschland. Zuerst studierte er in Krefeld, dann an der Kunstakademie in Düsseldorf, bevor er nach Westberlin ging.

Später kehrte er nach Düsseldorf zurück an die Akademie, wo er 21 Jahre lang Rektor war. Seit 2009 ist er „nur noch“ Künstler – und hin und wieder Musiker wie auf der Jazz Rally 2006, wo er Klavier spielte.

So schuf Lüpertz die Kirchenfenster für die katholische Kirche St. Andreas in Köln und erhielt dafür von Kardinal Meisner höchstes Lob, der sagte: „Das heilige Köln ist nun um ein Heiligtum reicher.“ Er dankte Lüpertz dass er „uns die Welt Gottes und damit die Ewigkeit durch seine Fenster berühren lässt“. Der Künstler selbst, der zum katholischen Glauben konvertiert ist, sagt über Kirchenfenster: „Sie sind ein Tor zum Himmel.“

Privat ist er übrigens mit vielen Größen aus Politik, Gesellschaft und Kultur befreundet. Ex-Kanzler Gerhard Schröder ist sein langjähriger Duz-Freund.

Liiert war Lüpertz fast zehn Jahre mit Christina Begale, ehemals Büroleiterin von OB Joachim Erwin, heute Sportagenturleiterin. Lüpertz ist Patenonkel ihrer Tochter Allegra (2). Er selbst hat mit seiner in Karlsruhe lebenden Frau Dunja drei Kinder, die jüngste Tochter ist 14. Er selbst ist immer noch ein guter Sportler.