Im Düsseldorfer Stadion fand die Premiere des Festivals „Die 80er live“ statt. Elf Ikonen des wilden Jahrzehnts waren live auf der Bühne. Einige Künstlerinnen und Künstler ließen leider Starallüren raushängen.
„Die 80er live“Festival in Düsseldorf mit Tonchaos, Diven-Gehabe und Gänsehaut-Auftritt
Der Boom der 80er-Jahre-Musik führt bei vielen Stars vier Jahrzehnte nach ihren großen Hits noch einmal zu umjubelten Comebacks. Am Samstag (14. Januar 2023) fand in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena die Premiere von „Die 80er live“ statt.
Die Kulisse war mit 35.000 zum großen Teil in 80er-Outfits erschienenen Besucherinnen und Besuchern beeindruckend. Das Line-up mit elf absoluten Größen dieses Musikjahrzehnts war ein starkes Statement. Ganz rund lief die Zeitreise aber nicht.
„Die 80er live“: 35.000 Fans in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena
Das Stadiondach war beim Dauerregen glücklicherweise geschlossen, frieren musste beim winterlichen Festival auch niemand. Dafür passte der Sound stellenweise gar nicht. Im Oberrang kam nichts an, einige Fans verließen daher schon früh wieder die Arena und machten ihrem Frust in den sozialen Netzwerken Luft.
Das Veranstaltungsteam um Markus Krampe (51) reagierte schnell, entschuldigte sich für die Probleme und versprach den enttäuschten Gästen einen Rabatt auf die Tickets bei der nächsten Ausgabe am 23. März 2024 auf Schalke.
Die über sechs Stunden Live-Musik endeten mit einem Gänsehaut-Moment. Holly Johnson (62) gab einen seiner nur noch ganz seltenen Auftritte. Bei Songs wie „Relax“, „Two Tribes“, „Rage Hard“ oder „Americanos“ zeigte der Brite, dass er stimmlich immer noch absolut auf der Höhe ist. Nach dem Schlusssong „The Power of Love“ zeigte sich der Ex-Frankie-goes-to-Hollywood-Sänger schwer gerührt und kämpfte mit den Tränen.
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Im Gegensatz zu Johnson waren andere Stars nicht ganz so beeindruckend unterwegs. Marian Gold (68) von Alphaville schnappte immer wieder nach Luft, Ex-Teenie-Idol Limahl (64) nutzte ein Tablet, um seine Ansagen (immerhin auf Deutsch) vorzulesen. Soft-Cell-Stimme Marc Almond (65) untersagte das Fotografieren seines Auftritts, zudem wurde er nicht in Nahaufnahme auf die Video-Leinwände übertragen.
Sandra (60) ging gleich auf Nummer sicher und legte einen Vollplayback-Auftritt hin. „Ich bin seit Dezember wieder da, bin raus aus Spanien und lebe wieder in München“, erzählte sie, nachdem viele Jahre Ibiza ihr Lebensmittelpunkt war. „Beim nächsten Mal spiele ich auch live, versprochen“, ergänzte sie.
Mit Samantha Fox (56) war auch noch ein echtes Sex-Symbol der 80er am Start. 40 Jahre nach ihren Oben-ohne-Fotos in der „Sun“ spielte sie ganz die Diva. Ihr Auftritt verzögerte sich, dann versagte bei zwei Titeln das Mikro.
„Das ist die größte 80er-Show, die ich je gespielt habe. Und schön ist, dass so viele junge Menschen hier sind“, jubelte sie. Als EXPRESS.de mit der Pop-Queen („Touch me“) jedoch über ihr Privatleben sprechen wollte, gab es die klare Anweisung vom Management: „Nur Fragen zum neuen Album und zur Tour“.
Nächste Auflage von „Die 80er live“ am 23. März 2024 auf Schalke
Die beste Stimmung kam übrigens nicht bei den Auftritten von weiteren 80er-Ikonen wie Howard Jones (67), Nik Kershaw (64), Gazebo (62), Cutting Crew oder F.R. David (76) auf. Immer, wenn DJ Christian Schall zur Pausenüberbrückung auflegte, feierten die Fans ausgelassen ihr Lieblings-Jahrzehnt. Bier, Cocktails, Schnaps, Blinklichter, Konfettikanonen und ein paar Mitsing-Titel – das war für viele die perfekte Party-Mischung.
Im kommenden Jahr geht der 80er-Wahnsinn weiter. In der Veltins-Arena auf Schalke sind dann unter anderem Boy George (61), Bananarama, ABC und Paul Young (66) dabei. Dann hoffentlich ohne die organisatorischen Pannen des Premieren-Events.