Es sind wahrhaft gigantische Zahlen, die das Ordnungsamt in seiner „Knöllchen-Bilanz 2024“ jetzt veröffentlicht hat: Insgesamt bekamen 885 737 Autofahrer einen Strafzettel. Und auch die Details hinter dieser Zahl sind aufsehenerregend.
885 737 Knöllchen in Düsseldorf„König der Raser“ fuhr Tempo 210
Wenn man die Knöllchen mal aufschlüsselt, kommt man auf genau 542 521 für Falschparker und 343 216 für Raser. Das sind spektakulär mehr als im Jahr 2023: Damals wurden „nur“ 457 252 Parksünder und 256 908 Schnellfahrer erwischt – sind zusammen 714 160. Das bedeutet ein Plus von 171 577 oder 24 Prozent. Bei den Falschparkern beträgt die Zunahme 84 269 oder 18 Prozent, bei den Temposündern 86 308 oder 33,5 Prozent.
Ordnungsdezernent Christian Zaum kommentiert dieses Zahlenwerk so: „Auch wenn die Zunahme der Fallzahlen im Jahr 2024 hauptsächlich auf eine optimierte Kontrollintensität zurückzuführen ist, ist die Anzahl der Verstöße in Düsseldorf immer noch auf einem viel zu hohen Niveau. Dabei muss jedem klar sein: Zu schnelles Fahren sowie das Zuparken von Geh- und Radwegen oder Feuerwehrzufahrten sind keine Kleinigkeiten, sondern gefährlich für andere Verkehrsteilnehmer und Anwohnende. Aus diesem Grund werden wir den Kontrolldruck weiterhin hochhalten. Ich danke den Kolleginnen und Kollegen, die tagtäglich für die Verkehrssicherheit in der Landeshauptstadt auf der Straße unterwegs sind.“
Was die Raser betrifft, schossen gleich drei Fahrer „den Vogel ab“: Im Kö-Bogen-Tunnel mit seiner neuen Messanlage wurde einer mit 122 Stundenkilometern erwischt – erlaubt waren 50. „Den Fahrer erwartete ein Bußgeld in Höhe von 800 Euro, ein dreimonatiges Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg“, teilt die Stadt mit. Und noch schneller war ein Fahrer im Rheinufertunnel – dort gilt eigentlich Tempo 60. Für seine gefahrenen 157 Stundenkilometer bekommt der Fahrer ebenfalls ein Bußgeld in Höhe von 800 Euro, ein dreimonatiges Fahrverbot sowie zwei Punkte in Flensburg. Der „König der Raser“ ist allerdings auf der A44 in Düsseldorfs einträglichste Radarfalle geraten, die der Stadt jährlich Millionen einbringt: Hier ist die Geschwindigkeit auf 100 Stundenkilometer beschränkt – der Fahrer fuhr allerdings 210. Seine Strafe: ein Bußgeld in Höhe von 700 Euro, ein dreimonatiges Fahrverbot sowie zwei Punkte in Flensburg.
Bei den 542 521 Parksündern wurden 220 956 wegen Verletzung der Parkscheinpflicht oder Überschreitung der Höchstparkdauer bestraft (2023: 168 180). Ziemlich gleichgeblieben sind die Zahlen beim verbotswidrigen Parken auf Geh- und Radwegen: 2024 waren es 62 141 Fälle, 2023 genau 60 189. Auf Behindertenparkplätzen parkten 6127 Fahrer (2023: 5371).
Weitere Zahlen zu den Knöllchen für 2024: 13 929 Rotlichtverstöße, 6367 unberechtigte Parker auf E-Ladeplätzen, 11 576 abgeschleppte Falschparker-Fahrzeuge und 23 108 sogenannte „Drittanzeigen“ von Bürgern, etwa wegen Parkens auf Geh- und Radwegen (9802), im absoluten Halteverbot (283) oder auf E-Parkplätzen (1513).
33,6 Millionen für die Stadtkasse
Und was hat das alles in die Stadtkasse gespült? 33,6 Millionen Euro konnte Stadtkämmerin Dorothée Schneider 2024 verbuchen, davon 17,4 Millionen von Rasern und 16,2 Millionen von Falschparkern. Das sind ziemlich genau fünf Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Ausgegeben wurden dafür 17,5 Millionen.