Affen-ProzessImmendorff-Witwe Oda verklagt Ex-Fortuna Boss

Bei der Hochzeit von Jörg Immendorff und Oda Jaune im Jahr 2000 war Helge Achenbach (im Hintergrund) noch Trauzeuge.

Düsseldorf – Vorbei die Zeit, als Ex-Fortuna-Präsident und Galerist Helge Achenbach (60) als Trauzeuge seinen Freund Jörg Immendorff und dessen schöne Frau Oda (32) zum Altar begleitete.

„Buddies“ nannten sie sich damals, dicke Freunde. Jetzt sieht man sich nur noch vor Gericht. Denn nach dem Tod des Malerfürsten (2007) geht’s nur noch um Geld. Oda hat Achenbach verklagt, will eine halbe Million Euro.

Als sie ihr Erbe antrat, war schnell klar: Ihr Gatte hatte nicht gerade geordnete Verhältnisse hinterlassen. Rätselhafte Verkäufe aus dem Atelier. Verschwundene oder überzählige Bilder. Jetzt geht es um die berühmten Affen-Skulpturen des Künstlers. Die sollte Helge Achenbach vermarkten.

Damals war Immendorff schon todkrank. Schriftlich wurde nichts fixiert, alles per Handschlag zwischen den beiden besiegelt. Vom Erlös sollte der Künstler die Hälfte bekommen. Nach seinem Tod also seine Erbin Oda. Insgesamt sollte Achenbach so über 410 Skulpturen vermarkten.

Achenbach selbst leugnet den Handschlag-Vertrag nicht. Das gilt auch für Odas Vorwurf, er habe ihr bis heute keinen Cent bezahlt. Er selbst habe allerdings auch Forderungen.

Zunächst hatte die Witwe von Achenbach rund 410.000 Euro verlangt, die ihr angeblich aus Verkäufen der Skulpturen zustehen würden. Der Galerist machte direkt eine Gegenrechnung in etwa gleicher Höhe auf. Schadenersatzansprüche an die Witwe durch Vertragsbrüche und Rufschädigungen ihres verstorbenen Mannes.

Immendorff habe sich in mehreren Fällen nicht an Verträge gehalten und seine Werke unmittelbar aus seinem Atelier verkauft. Diese, so Achenbach, habe vereinbarungsgemäß aber nur er veräußern dürfen.

Kaum waren die Forderungen von Achenbach auf dem Tisch, erhöhte die Immendorff-Witwe ihre Klage auf 510.000 Euro. Eine Schlammschlacht, die Achenbach eigentlich vermeiden und außergerichtlich klären wollte. „Das wäre sicher in Immendorffs Sinne gewesen, der sowas stets auf unkomplizierte Weise gelöst hat.“

Der Termin vor dem Landgericht am Mittwoch platzte jedenfalls. Verhandlung verschoben. Jetzt fsoll das Affentheater voraussichtlich im September stattfinden.