Düsseldorf – Er ist der Strahlemann der Bordell-Szene. Keiner kann einen Puff so gut verkaufen wie Puff-Daddy Berti Wollersheim. Mit seiner Busenbombe Sophia war er Star in vielen TV-Soaps. Früher funkelte er auf der Rethelstraße.

Nach deren K.o. strahlt er für den neuen, am Mittwoch eröffneten Super-Puff „Oceans“. Doch für wen strahlt er eigentlich? Wir fanden es heraus: Für die „DPG Beteiligungs GmbH“ mit dem türkischen Geschäftsführer Erdal C. aus Mülheim an der Ruhr. Berti Wollersheim: „Ich arbeite auf Rechnung. An wen ich sie schicke, möchte ich nicht sagen.“

Geschäftsführer Erdal C. hat einen Bruder Deniz (35) mit Bordellen in Bochum und Wohnsitz in Herten. Deniz C. stand stand zunächst als Geschäftsführer in der GmbH, vier Wochen später war er wieder raus, abgelöst von seinem Bruder.

Als wir bei der Stadt nachfragten, ob schon eine Konzession für das „Oceans“ vergeben sei, heiß es zunächst: „Es gibt noch Überprüfungsbedarf. Eine Konzession ist daher noch nicht vergeben.“ Letzte Woche kam sie. Was geht da ab? Warum der Geschäftsführerwechsel? Warum zog sich Deniz C. plötzlich zurück? Wurde die Stadt ausgetrickst?

Die Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel (CDU), die wissen wollte, wer hinter dem Puff steckt und ihn finanziert: „Ich wurde von den Herren eingeladen. Mir wurde erklärt, woher das Geld kommt. Es klang nicht sehr überzeugend. Da blieben mir zu viele Fragen offen.“

Wir fanden heraus: Es gibt noch eine weitere Firma mit der Anschrift Oberhausener Straße 17: Die „DPG Projektgesellschaft Düsseldorf GmbH & Co KG“. Der alleinige haftende Gesellschafter ist wiederum die „Beteiligungs GmbH“ des Erdal C. - ein Firmenpuzzle, das ein Wirtschaftanwalt so kommentiert: „Das macht man gerne, um etwas zu verschleiern. Das muss aber nicht in diesem Fall zutreffen.“