Düsseldorf – Schon kleine Kinder wissen: Zu viel Zucker ist ungesund. Doch, dass er die Haut altern lässt und Falten macht? Das wissen wohl die wenigsten.

Die Düsseldorfer Anti-Aging-Expertin, Autorin (schrieb mit Douglas-Chefin Tina Müller das Buch „Zum Jungbleiben ist es nie zu spät“) und Forscherin Dr. Susanne von Schmiedeberg, ist als Erste dem Zucker als Ursache für Hautalterung auf die Spur gekommen.

Schon kleine Kinder wissen, zu viel Zucker ist ungesund. Doch, dass er auch schlecht für die Haut ist, wissen die wenigsten: Was passiert, wenn man zu viel und zu oft Zucker isst und wie leidet die Haut darunter?

Dr. Susanne von Schmiedeberg: Befindet sich übermäßig viel Zucker in unserem Blutkreislauf, kommt es zu einer biochemischen Reaktion zwischen Zucker und Proteinen. Daraus entstehen sogenannte A.G.E.s – Advanced Glycation Endproducts, diese heften sich an die Kollagen- und Elastinfasern unserer Haut und verkleben sie. Genauer gesagt, verzuckern unsere Gewebefasern in der Haut, dieser Prozess wird im Fachjargon Glykation genannt. Das Ergebnis: unsere Haut verliert an Spannkraft und Elastizität – und die Falten können entstehen.

Nikotin, Alkohol, UV-Strahlen – zu viel davon lässt einen schnell alt aussehen. Wie viel Zucker ist in Ordnung, damit die Haut nicht allzu sehr leidet?

Dr. Susanne von Schmiedeberg: So wenig wie möglich. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, eine Menge von circa 25 Gramm Zucker am Tag nicht zu überschreiten – das entspricht ungefähr sechs Teelöffeln. In der Realität nehmen wir aber eher bis zu 30 Teelöffel Zucker zu uns. Oft geschieht dies auch völlig unbemerkt.

In vielen Lebensmitteln ist versteckter Zucker drin

Zucker versteckt sich aber auch in Lebensmitteln, von denen man es zunächst nicht erwartet: Ketchup, Fertiggerichte, Salatsaucen, Joghurt – auch Kohlenhydrate wie Kartoffeln, Nudeln, Reis oder Brot sind nichts anderes als Zucker. Gerade beim kritischen Blick auf den eigenen Teller lässt sich die Zuckerzufuhr reduzieren. Ihre Haut wird es Ihnen danken – von der gesamten Gesundheit des Körpers ganz zu schweigen.

Gibt es Süßungs-Alternativen (Agaven-Saft oder Honig vielleicht)?

Dr. Susanne von Schmiedeberg: Auch diese Alternativen sind leider nichts anderes als Zucker. Mein persönlicher Tipp wäre, sich ganz von dem süßen Geschmack zu „entwöhnen“. Isst man nämlich eine Zeit lang nichts zusätzlich Gezuckertes, dann empfindet man die Erdbeeren, die vorher nur gezuckert gut geschmeckt haben, als richtig süß. Und anders herum, wenn Sie nach Wochen ohne Zucker mal wieder was Süßes probieren, schmeckt es extrem süß. Ich persönlich esse sehr wenig Zucker bzw. Kohlenhydrate. Wenn ich wirklich mal Lust auf etwas Süßes habe, esse ich zum Beispiel Beeren in allen Variationen, die habe ich immer eingefroren zu Hause.

Welche Ernährungs-Tipps haben Sie, damit die Haut so lange wie möglich jung aussieht und faltenfrei bleibt?

Dr. Susanne von Schmiedeberg: Mein Tipp lautet: Schauen Sie doch einfach mal auf Ihren eigenen Teller. Wieviel Kohlenhydrate oder Zucker kommen in Ihrem Alltags-Speiseplan vor? Mein Tipp: Am Abend auf Kohlenhydrate verzichten. Fällt das zu schwer, am Morgen oder mittags, wie es für Sie am besten passt. Es geht nicht darum zu hungern – in einen Diätmodus zu verfallen – sondern einfach das „Zuviel an Zucker“ in unserer Ernährung zu detektieren und dann – wenn auch langsam und schrittweise – zu reduzieren. Die Alternativen zu Kohlenhydraten sind vielfältig. Und Sie sparen sich alle negativen Folgen des heutigen Kohlenhydrat Überkonsums wie Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauferkrankungen und Sie werden auch langsamer altern.

Körpereigener Wunder-Wirkstoff hilft

Welche Pflege-Tipps der Haut helfen am besten, damit sie lange den jugendlichen Glow behält und lange faltenfrei bleibt?

Dr. Susanne von Schmiedeberg: Mit genau dieser Frage habe ich mich lange Zeit beschäftigt. Nachdem ich ein Buch über einen gesunden Lifestyle mit Fokus auf Ernährung geschrieben habe, wollte ich noch mehr tun. Also habe ich viel zum Thema Ursachen der Hautalterung recherchiert. Die Verzuckerung unserer Haut war ein bisher nur wenig beachtetes Thema – auch in der Wissenschaft. Aber in den letzten ein bis zwei Jahren hat sich da etwas mehr getan.

Der Zucker gehört mit zu den Hauptursachen der Hautalterung. Ich habe nach einem Wirkstoff gesucht, der der Verzuckerung der Haut und somit dem Prozess der Hautalterung entgegenwirken kann. Und dabei bin ich auf L-Carnosine gestoßen. Es ist ein unglaublicher, körpereigener Wunder-Wirkstoff. In jungen Jahren kommt er in hohen Konzentrationen in unserem Körper vor und schützt so vor der Verzuckerung der Zellen und somit der Hautalterung. Der Wirkstoff L-Carnosine verlangsamt nachweislich den Hautalterungsprozess, indem er die Ansammlung von A.G.E.s reduziert.

Verzuckerung der Haut ist ein Beauty-Killer

Sie sind Expertin auf dem Gebiet des Anti-Agings, Buchautorin und dreifache Mutter – wie viel Zeit nehmen Sie sich für Ihre tägliche Schönheitspflege und was gehört für Sie unbedingt dazu?

Dr. Susanne von Schmiedeberg: Schönheit ist eine Frage der Haltung. Es ist die Kombination aus verschiedenen Faktoren, die das große Ganze ausmacht. Bei mir bedeutet das: wenig Kohlenhydrate, Sport, gute Laune und meine L-Carnosine Anti A.G.E. Creme für trockene Haut. Und das alles sollte möglichst unverkrampft ablaufen, denn wenn Sie sich zwingen, dann werden Sie es nicht als Routine in den Alltag einbauen können.

Ich trinke auch mal einen Wein oder esse Süßes mit meiner kleinen Tochter. Auch ich schaffe es nicht immer zum Sport. Aber ich versuche dann diese Sachen auszugleichen, indem ich mich am nächsten Tag wieder etwas mehr diszipliniere. Eine gesunde und kohlenhydratarme Ernährung bildet den Grundstein meiner Gesichtspflege – dafür ist im Alltag immer Zeit. Und eine Creme morgens und abends aufzutragen, die die Hautalterung abbremsen kann, in dem Wissen, dass die Verzuckerung der Haut ein echter Beauty-Killer ist und einer der Hauptursachen der Hautalterung – das schaffe ich auch ohne Probleme. Der Rest ergibt sich dann von selbst. Sie müssen es einfach mal ausprobieren.