Sich dem Islamischen Staat anzuschließen ist in Deutschland strafbar. Weil sich eine 30-Jährige diesem Verbot widersetzt hat, wurde sie nun vom Gericht verurteilt.
Sie hatte ihrem Mann blind vertrautMutter (30) in Düsseldorf zu zwei Jahren Haft verurteilt
Das Düsseldorfer Oberlandesgericht hat eine Frau aus dem münsterländischen Rheine als IS-Terroristin zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.
Es sprach die Syrien-Rückkehrerin zudem wegen Verletzung der Fürsorgepflicht schuldig, weil die junge Mutter ihr einjähriges Kind mit in das Krisengebiet genommen hatte.
Düsseldorf: IS-Terroristin sagt, sie habe ihrem Mann blind vertraut
Die Deutsch-Kurdin hatte sich 2014 mit ihrem Ehemann der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angeschlossen. Beim Prozessauftakt Anfang April hatte sie nahezu alle Anklagevorwürfe eingeräumt. Der Senat hatte ihr im Gegenzug für ein „umfassendes glaubhaftes Geständnis“ die Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt.
Sie habe ihrem Mann damals blind vertraut, hatte die Frau gesagt. Ihr Mann – ein deutscher Konvertit – kämpfte für den sogenannten IS und wurde 2016 bei einem Einsatz getötet. Die Frau war 2019 aufgegriffen und in ein von kurdischen Kräften kontrolliertes Lager gebracht worden.
Das Urteil fiel am Dienstag (25. April 2023) deutlich früher als ursprünglich veranschlagt. Das Gericht erteilte der 30-Jährigen einige Auflagen. So muss sie an einem Aussteigerprogramm teilnehmen und sich Reisen außerhalb der EU genehmigen lassen. Die Verteidigung hatte ein Jahr und zehn Monate Haft zur Bewährung gefordert. (dpa)