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Fan ignorierte StadionverbotFortuna-Anhänger (24) bekommt knallharte Strafe

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Fortuna-Fan Sven (24, r.) musste am Montag auf der Anklagebank Platz nehmen und wurde später zu drei Jahren Haft verurteilt.

von Barbara Kirchner  (kir)

Düsseldorf – Sven ist erst 24 Jahre alt. Aber für seine Fortuna setzt der Fan seine Zukunft aufs Spiel. Prügel nach der Partie, Randale im Stadion – immer gab es Ärger mit ihm.

Deshalb bekam er vor einiger Zeit vom Gericht die Auflage: Kein Schritt in der Nähe von Stadien und keine Altstadt mehr! Dann könne man die Bestrafung zur Bewährung aussetzen. Doch das ignorierte Sven und landet jetzt für drei Jahre hinter Gittern.

Schon als Kind war er Fan der Fortuna

Seit seinem zehnten Lebensjahr ist Sven Fan der Fortuna. Kaum eine Spiel hat er verpasst – erst mit seinem Vater, später mit den Freunden. Die gehören wie auch Sven zu der Hooligan-Gruppierung „Bushwhackers“.

Als Kind ständig gemobbt, fand er hier Anerkennung. Und machte deshalb alles mit. Weil es mit ihm aber ständig Zoff gab, erteilte man ihm Stadionverbot. Das ignorierte er. Juristisch heißt das „Hausfriedensbruch“.

Stattdessen wurde seine „Akte“ immer dicker: So tauchte er in Remscheid zum Beispiel mit Sturmhaube und Kapuze auf und randalierte. Sven legte sich sogar mit der Reiterstaffel an, stürmte den Gästeblock und prügelte sich.

Auf der Kirmes Borussia-Fan die Jacke geklaut

Einen Borussia-Fan bedrohte er auf der Kirmes, verlangte dessen Jacke. Mit 25 weiteren Fans stürmte Sven einen Kneipe in der Altstadt, in der man englische Fans vermutete. Gäste wurden niedergeprügelt, Tische und Stühle zertrümmert.

Eine Reihe von Gewalttaten, für die ihn das Neusser Amtsgericht zu drei Jahren Knast verknackte. Doch in der Berufungsinstanz zeigten sich die Richter erst gnädig: Sven sollte sich von der Arena und seinen Freunden fernhalten und einen großen Bogen um die Altstadt machen.

Trotz Verbot wieder bei den Hooligans

Doch statt dessen tauchte er in Fortuna-Kneipen auf und geriet in eine Gruppe, die vor Wochen eine Bahn voller Schalker kapern wollten. Seine Erklärung: Da sei er zufällig rein geraten: „Ich dachte, wenn ich mir das Spiel in einer Kneipe neben dem Stadion anschaue, treffe ich eben nicht die Leute.“

Tat er dann doch. Und ging dann mit den Kumpels in der Altstadt. „Ich wollte da noch ein letztes Mal hin“, sagte er. Am Montag widerrief ein Düsseldorfer Gericht jetzt seine Entscheidung. Also doch drei Jahre Haft.

Und da hilft ihm auch nicht, dass seine Kumpels beim letzten Spiel ein Transparent hoch hielten: „Wir sind bei Dir!“