Parkplatznot in FlingernDüsseldorfer zahlen 300 Euro für Knöllchen – jeden Monat

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Daniel Badour mit den Knöllchen der letzten zwei Monate. Er plant im Monat mindestens 300 Euro an "Parkbudget" ein.

von Colja Schliewa  (cos)

Düsseldorf – Ein Stadtteil hat sich herausgeputzt: Die Zeiten, in denen man Flingern zu den Arbeitervierteln zählte, sind längst vorbei. Hip und trendy ist der Stadtteil inzwischen. Die Mietpreise haben sich an das Niveau natürlich auch längst nach oben hin angepasst.

Genauer genommen ist Flingern mittlerweile das teuerste Pflaster Düsseldorfs. Und das liegt an der fatalen Parkplatzsituation.

Eingeplantes "Parkbudget"

„Wir haben hier alle unser monatlich eingeplantes «Parkbudget»“, sagt Anwohner Daniel Badour. „Ich plane pro Monat mindestens 300 Euro ein, die ich an Knöllchen fürs Falschparken bekomme. Damit komme ich meistens aber nicht aus. Es sind dann auch schon einmal 500 Euro.“

Es gibt auf der kompletten Birkenstraße keine freien Parkplätze mehr. Überall herrscht eingeschränktes, oder absolutes Halteverbot. An einigen Stellen darf man für eine Stunde mit Parkscheibe parken. Wenn die zeit abgelaufen ist, setzt es durch das ständig patrouillierende Ordnungsamt sofort ein Bußgeld. Daniel Badour: „Wir haben als Anwohner keine Chance. Es gibt eh viel zu wenig Parkplätze für uns. Findet man trotzdem einen, ist er illegal. Ich kann auch nicht jede Stunde runterlaufen, und meine Parkscheibe umstellen. Da nimmt man dann eben ein Bußgeld notgedrungen in Kauf.“

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Das Auto der hochschwangeren Johanna Farina (25) wurde schon drei Mal abgeschleppt.

Schon drei Mal abgeschleppt

Andere Nachbarn hängen auch schonmal am Haken. Johanna Farinas Wagen wurde bereits drei Mal abgeschleppt. „Jedes mal kostete mich das 240 Euro. Dazu kommen die unzähligen Knöllchen“, sagt die hochschwangere 25-Jährige. „Ich kann in meinem Zustand nicht kilometerweit weg parken und dann zu Fuß laufen. Langsam bin ich wie viele hier finanziell ruiniert. Ich überlege ernsthaft, hier wegzuziehen. Warum gibt es hier keine Anwohnerparkausweise wie in anderen Düsseldorfer Stadtteilen? Damit wir wenigstens einen Parkplatz benutzen dürfen, wenn wir endlich einen finden?“

„Doppelnutzung rechtlich nicht möglich“

EXPRESS gab die Frage an die Stadt Düsseldorf weiter. Sprecher Michael Buch: „Die Parkraumbewirtschaftung mit Parkscheibe und Höchstparkdauer in der Geschäftsstraße Birkenstraße wurde angeordnet, um Kunden und Besuchern die Chance auf einen Parkplatz zu ermöglichen. Hierbei wurden die Bewirtschaftungszeiten auf die Geschäftsöffnungszeiten begrenzt, sodass Anwohnern der Parkraum außerhalb dieser Zeiten zur Verfügung steht. Eine Doppelnutzung mit einer straßenbezogenen Bewohnerparkregelung würde die Kurzzeitparkregelung unterlaufen und ist zudem nach Straßenverkehrsordnung rechtlich nicht möglich.“

(exfo)