Düsseldorf – Der Multichannel-Versandhandel „QVC Deutschland“ – in diesem Jahr feiert er seinen 20. Geburtstag.

Seit 1996 sendet der Homeshopping-Anbieter aus dem Düsseldorfer Medienhafen, anfangs noch mit Sitz in der Kaistraße. QVC war noch nicht auf Sendung, da war er schon dabei: Volker Kirst (47) steht von Anfang an vor der Kamera. Er ist sogar der Moderator der ersten Stunde, der die Zuschauer am 1. Dezember 1996 um 14 Uhr live an den Bildschirmen begrüßte.

Wie sind Sie zu QVC gekommen?

Ich war in der Kartei einer Kölner Casting-Agentur. Zu der Zeit wohnte ich noch in München. Diese Agentur ist irgendwann mit der Anfrage an mich herangetreten. Und dann habe ich mich bei QVC vorgestellt.

Das Moderieren schien Ihnen schon damals im Blut zu liegen. Hatten Sie Vorkenntnisse?

Ich bin durch meinen Vater zum Moderieren gekommen, der 40 Jahre lang Modeagent war und selbst viele Modenschauen moderiert hat. Ich bin selbst mal als Model auf dem Laufsteg mit dabei gewesen. Und irgendwann fragte er mich, ob ich so eine Show auch moderieren wollte. Das hat mir sofort viel Spaß gemacht. Da habe ich wohl Feuer gefangen. Durch den Beruf meines Vaters habe ich übrigens auch Düsseldorf kennengelernt. Ich habe ihn in den 1980er Jahren öfter nach Düsseldorf begleitet, wenn er die Igedo besuchte. So lernte ich Kneipen wie das Em Pöötzke in der Altstadt kennen. Jetzt lebe ich schon seit 20 Jahren hier und liebe es.

Und heute sind Sie zudem als „Volker von der Bolker“ immer zu den tollen Tagen der DJ, der die Altstadt-Gassen mit Musik beschallt.

Ja, seit 14 Jahren schon. Das mache ich für das Comitee Düsseldorfer Carneval. Im Büro über der Kneipe Dä Spiegel.

Ist Moderator bei QVC Ihr Traumberuf?

Absolut. Er ist abwechslungsreich, ich lerne immer neue Leute und neue Ideen kennen. Außerdem ist es internationaler geworden. Das habe ich mir immer gewünscht, weil ich Betriebswirtschaft mit Fachrichtung Außenwirtschaft studiert habe. Ich spreche Französisch, Englisch und Italienisch. Das konnte ich wunderbar nutzen, als ich 1996 bei QVC in England eingearbeitet wurde und in den vergangenen Jahren selbst als Moderatoren-Coach im Ausland war. Bei QVC Italien, dann in China und im vergangenen Jahr in Frankreich.

Da fiel sogar erst kürzlich ein Moderator für einige Wochen aus, so dass ich auf Französisch moderiert habe. Solche Aufgaben finde ich super!

Wie sieht ein typischer QVC-Arbeitstag bei Ihnen aus?

Ich komme drei Stunden vor einer Sendung in die Rhein Studios und bespreche mich mit der Redaktion und mit den Gästen, die mit mir in der Sendung sind. Sie sind die Experten für die Produkte der jeweiligen Show und arbeiten in der Regel für die Lieferanten.

Danach beschrifte ich meine Moderationskarten, die alle Fakten über die Produkte enthalten, mit Zusatzinfos. Dann geht’s in die Maske - und los! Es gibt natürlich auch reine Bürotage inklusive zum Beispiel Meetings mit den Einkäufern.

Gibt es Produkte, die Sie besonders gerne präsentieren?

Alles, was zum Genießen ist wie Wein, Schokolade und Feinschmeckerprodukte. Dazu gehören auch Kochutensilien. Und edlen Schmuck wie Perlen und Diamantschmuck.

Auf der nächsten Seite spricht der Moderator über seine Arbeitszeiten und das Kunden-Klientel.

QVC sendet 17 Stunden Live-Programm. Welche Arbeitszeiten haben Sie?

Live gesendet wird bei uns von 8 Uhr bis 1 Uhr. Wir sind 18 fest angestellte Moderatoren. Ich arbeite acht Stunden pro Tag, zu unterschiedlichen Zeiten. Da wir die Pläne aber früh genug erhalten, kann ich private Termine gut planen.

Was ist Ihnen in den 20 Jahren Witziges während der Live-Sendungen passiert?

Ach, so viel! Ich erinnere mich aber noch genau, als ich eine Koch-Sendung hatte und der Gast, ein kleiner Koch, sich extra Europaletten mit Brettern darauf hinter die Küchentheke gestellt hatte, damit er nicht zu klein wirkt. Ich bin irgendwann darüber gestolpert und der Länge nach hingefallen.

Oder einmal, als ich mit einem weiblichen Gast Handtücher vorgestellt habe, machte sie Tauziehen mit mir. Aus Versehen ließ ich das Tuch los und sie fiel in die Badewanne dahinter. Zum Glück passierte ihr nichts Schlimmes...

Hand aufs Herz: Sind Sie einer Ihrer besten Kunden?

Zugegeben: Ich kaufe recht viel von dem, was wir anbieten. Wie Strickware für Herren oder Jeanshosen. Ich habe auch eine komplette Töpfe- und Pfannenausstattung zu Hause. Und meine Frau liebt den praktischen Bodenwischer. Schmuck verschenke ich auch ganz gerne...

Welches Klientel kauft bei QVC?

Es gibt nicht die typischen QVC-Kunden. Unsere Kunden sind überwiegend weiblich und sie entdecken gerne Neues. Wir haben viele Stammkundinnen, zu denen wir schon seit vielen Jahren eine besondere Bindung haben und uns regelmäßig zum Beispiel über Facebook mit ihnen austauschen. Das Persönliche ist es, was QVC ausmacht. Und unsere besondere Beratungskompetenz.

Viele Kunden bestellen übrigens mittlerweile über unseren Webshop QVC.de oder per App über Smartphone und Tablet. Diese Kunden sind deutlich jünger als unsere Durchschnitts-Kundin.

Wieviel Düsseldorf steckt in Ihren Moderationen?

Je nach Anlass recht viel! Wenn das Wetter hier toll ist, sage ich es genauso wie ich zu Aschermittwoch unseren Hoppeditz-Brauch erkläre.

Apropos: Sie sind im Karneval sehr aktiv und sind zweiter Vorsitzender der »Jecke Pänz«. Möchten Sie einmal Prinz werden?

Dazu kann ich nichts sagen... (lächelt)

Über Volker Kirst und den Homeshopping-Sender QVC

Volker Kirst wurde am 27. Juni 1968 in Karlsruhe geboren. Er studierte in Reutlingen. Seit 1996 arbeitet er bei QVC. Er lebt mit seiner Frau in Düsseldorf. Das Paar hat eine Tochter (1).

QVC Deutschland ist der Marktführer der Homeshopping-Sender im Land. Die Muttergesellschaft hat ihren Sitz in Pennsylvania (USA). 3500 Mitarbeiter hat das Unternehmen insgesamt in Deutschland, darunter in Standorten wie Hückelhoven (hier sitzt das Logistikzentrum).

7,5 Millionen Kunden hat QVC. 64.000 Anrufe gehen pro Tag ein. Im Jahr 2014 riefen 23,3 Millionen Kunden an. 41.000 Pakete werden täglich versendet (im Jahr 2014: 14,3 Millionen Pakete). Nettoumsatz (Geschäftsjahr 2014): 733 Millionen Euro.