Düsseldorf – Im Jahre 1919 wurde der Versailler Vertrag beschlossen, die Weimarer Reichsverfassung wurde verabschiedet und Hermann Mulder eröffnete auf der Heyestraße in Gerresheim das Haushaltswaren-Fachgeschäft Mulder. Das bis heute dort ist.

Mittlerweile wird der Laden von Petra Schertel und ihren fünf Mitarbeitern geführt. Zwanzig Jahre hat sie als Angestellte in dem Geschäft gearbeitet, bis sie es 2016 von Rolf Mulder, Geschäftsführer in dritter Generation, übernommen hatte.

Bei „Mulder“ gibt es einfach alles für den Haushalt

„Ich liebe meinen Beruf. Ich arbeite seit 38 Jahren in dem Bereich und bin wirklich zufrieden mit dem, was wir hier machen.“ Zu dem Konzept des Haushaltswaren-Fachgeschäfts erklärt sie: „Wir machen echt alles!“. Sogar ein Außendienst wird angeboten.

Zu kaufen gibt es neben Elektronikgeräten, Tassen, Dosen und Schrauben auch Einmachgläser und Propangasflaschen. „Wir selbst heizen mit Propangas und wir haben viele Hotels und Restaurants, die damit kochen und die wir dann beliefern“, so die Inhaberin. Zudem versucht man den Einstieg in den Geschenke-Bereich. Früher suchten die Kunden den Laden vor allem wegen Glühbirnen, Sicherungen oder Bügeleisen auf.

Kunden aus Gerresheim schätzen die Kundennähe

Besonders die Einmachgläsern hätten es den Kunden, die immer mehr vom Kunststoff wegkommen wollen, angetan. Die beliebten Tupperpartys bleiben trotzdem nicht aus. Auch sie werden in dem kleinen Laden veranstaltet.

Doch wie schafft es so ein Laden, fernab vom großen Trubel, sich über ein Jahrhundert lang zu halten? Schließlich könnte man einen Großteil des Sortiments mühelos auch im Baumarkt finden oder bequem online bestellen.

Das Jubiläum wird natürlich groß gefeiert

Schertel erklärt: „Wir möchten mit Service, Sortiment und Fachwissen punkten.“ Man pflege eine ganz besondere Kundennähe, die über den Service in den großen Filialen hinausgeht. Viele kennen die Inhaberin nicht unter Frau Schertel, sondern als Petra. „Das Ladenlokal ist zu einem Netzwerk geworden“, freut sie sich und erzählt von einer Kundin, die einfach in den Laden kam, um ihr ihre neu-manikürten Nägel zu präsentieren.

Logisch also, dass das Riesen-Jubiläum im Juli groß gefeiert wird. „Leider ist der genaue Tag, der 28., ein Sonntag. Aber ab Montag geht es dann los“, berichtet Schertel. Geplant sind Verkaufsaktionen, Live-Musik und prominenter Besuch. Auch die Kirche wird vorbeikommen und den Laden segnen.

Damit auch die nächsten Hundert Jahre nichts schiefgeht ...