Milliarden-Ding für DüsseldorfKö-Boulevard bekommt Glasdach – lässt sich öffnen

Entwurf des Calatrava-Hauses an der Kö

Das fu­tu­ris­ti­sche Dach über his­to­ri­schen Fassaden: So soll das Ca­la­trava-Haus an der Kö aussehen.

Die Stadt der Superlative: Wieder entsteht in Düsseldorf ein faszinierendes Mega-Projekt. Die Centrum-Gruppe hat sich dafür einen Star-Architekten geschnappt, der für seine futuristischen Bauten bekannt ist.

von Marion Steeger  (MS)

Die Düsseldorfer Prachtmeile zwischen Königstraße und Steinstraße. Hier locken Geschäfte wie Prada, Fendi oder Burberry die Kunden. Doch hinter dem Glamour sieht es bislang eher schmuddelig aus: düstere Hinterhöfe, kleine Parkgaragen Richtung Osten.

Stattdessen auf der Fläche von mehr als einem Hektar geplant: der Kö-Boulevard, zu dem sich die Geschäfte auch nach hinten öffnen.

Neues Projekt von Star-Architekt Calatrava in Düsseldorf

Ein markant geschwungenes Dach, das sich öffnen lässt. Dazu viel Grün im Innern, aber auch eine Fassade mit Grünelementen zum Justizzentrum hin sowie jede Menge Solarenergie. Nachhaltigkeit ist bei Calatrava eben Trumpf.

Allein auf dem markanten Dach ist Platz für ein 2000 Quadratmeter großes Fotovoltaik-Areal. Zum Martin-Luther-Platz hin wird das Calatrava-Haus besonders markant durch das geschwungene Dach.

Die Stadtverwaltung erklärt den Politikern der Bezirksvertretung 1, in der das Projekt am 27. Januar auf den Weg gebracht werden soll: „Die markant scharf geschnittene Fassade bildet einerseits das Gesicht des Projekts in Richtung Martin-Luther-Platz …“

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Highlight für die Düsseldorfer wird sicher der Kö-Boulevard, der von der Steinstraße zur Königstraße führt, also mitten durch den Komplex. Hier ist Shoppen und Schlemmen auf höchstem Niveau angesagt. Der Clou: Das Glasdach darüber lässt sich öffnen. „Der Boulevard soll die Kö ergänzen und durch seine Aufenthaltsqualität eine eigene Ausstrahlung und Attraktivität als erlebbaren Stadtraum entwickeln“, so die Verwaltung.

KÖ. Teilstück Von Königs Str. bis Stein Str.





















































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Blick von der Kö­nigs­tra­ße, Ecke Kö aus auf den Komplex, den Calatrava neu gestalten soll

Der Kö-Boulevard soll auch als Atrium und Wintergarten eine klimatische Pufferzone bilden. Zurück zur Kö. Keine Angst: Zwar werden einzelne Gebäude neu gebaut, aber die denkmalgeschützten Fassaden, „die den historischen, kleinteiligen städtebaulichen Charakter der Königsallee widerspiegeln“, bleiben erhalten.

Auch die Seitenfronten des neuen Komplexes der Centrum-Gruppe werden rund um die Zugänge zum Calatrava-Boulevard „aufgepimpt“. Sie sollen nicht „historisierend“ konzipiert werden. Stattdessen bekommen sie eine „klare Gliederung, gleichmäßige Rasterung gepaart mit skulpturaler Formgebung“.

Der „Turning Torso“ in Malmö, der Fernsehturm in Barcelona, der Bahnhof Lüttich-Guillemins: alles faszinierende Bauwerke von Santiago Calatrava. Und sicher wird das Calatrava-Haus an der Kö für nicht nur für Architektur-Fans ein weiteres Highlight.

Star-Projekt in Düsseldorf: So tickt Architekt Santiago Calatrava

Santiago Calatrava Valls stammt aus einem spanischen Adelsgeschlecht. Der 71-Jährige ist Architekt, Bauingenieur und Künstler. Calatrava ist bekannt für seine Brücken - wie die Puente del Alamillo in Sevilla, die Samuel Beckett Bridge in Dublin oder die Kronprinzenbrücke in Berlin. Auch Bahnhöfe sind sein Herzensangelegenheit. Wie in Belgien der Bahnhof Liège-Guillemins oder der Bahnhof Lyon-Saint-Exupéry.

In New York entwarf der Star-Architekt den Umsteigebahnhof am Ground Zero. Kosten: vier Milliarden US-Dollar. Santiago Calatravas Bauten erinnern oft an Motive aus der Natur - wie Flügel, Blätter, Wellen oder Skelette.