Kö-Gastro-Legende gestorbenVittorio Bazzo starb im Hospiz

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Vittorio Bazzo, der Impresario der Tino-Bar auf der Kö, ist jetzt gestorben.

Düsseldorf – Vittorio Bazzo war jahrzehntelang das Gesicht der Königsallee. In seiner Bar „Bei Tino“ verkehrten sie alle. Die Düsseldorfer Gesellschaft, aber auch prominente aus aller Welt. Von Götz George bis Andy Warhol.

Vor wenigen Wochen dann die niederschmetternde Diagnose: Krebs. Gestern ist die Gastro-Legende gestorben.

Die unfassbare Nachricht kam am 5. Februar. Bauchspeicheldrüsenkrebs, fortgeschrittenes Stadium. Eigentlich unheilbar.

Doch Vittorio Bazzo probierte es noch einmal, machte eine Chemotherapie. „Dabei hat er gemerkt, dass es nicht das ist, was er will. Er hat jede Therapie danach aufgegeben“, berichtet seine Tochter Vanessa.

Vor wenigen Tagen verschlechterte sich sein Zustand

Vor einer Woche sah man ihn noch auf der Beerdigung eines anderen Gastronomen, da konnte er schon nicht mehr mit zum Grab gehen. Vor wenigen Tagen verschlechterte sich sein Zustand so, dass ihn die Familie ins Krankenhaus einliefern ließ.

Von dort wurde er in das Hospiz des Evangelischen Krankenhauses eingeliefert. In der Nacht zu Mittwoch starb die Gastronomenlegende dort.

„Mein Vater war in seinem Tod mit sich im Reinen“, berichtet seine Tochter. „Er war zufrieden, hatte ein erfülltes Leben“. Bazzo wurde nur 69 Jahre alt, hinterlässt neben seiner Tochter seine Ex-Frau.

„Die Seele der Kö ist gestorben"

Und viele trauernde Freunde. Luftfrachtunternehmer Herbert „Herbie“ Göritz war einer der Stammgäste in Bazzos Kö-Bar „Bei Tino“. „Ich wusste ja, dass er todkrank war, dennoch ist man über die Nachricht dann geschockt. Es ist wirklich schade. Die Seele der Kö ist gestorben. Er hat so viel Leben nach Düsseldorf gebracht.“

Galerist und Politiker Friedrich G. Conzen kannte Bazzo schon seit den Anfangstagen des Tino. „Er hatte die schreckliche Nachricht sehr gefasst aufgenommen. Ich habe ihn dafür bewundert. Er hat sein Leben gelebt und es war ein tolles Leben."

Unternehmer Josef Klüh war Stammgast im Tino. Aber Vittorio Bazzo war auch sein Freund. „Schon ewig“, sagt Klüh. „Er war ein toller Gastgeber, ein toller Mann. Wir werden ihn sehr vermissen.“

Promi-Magnet Tino

Jahrzehnte führte Bazzo die Bar in der damaligen Trinkaus-Galerie. Bis sich die Bank entschloss, umzubauen und die Galerie zu entfernen. Koch Lino Palmieri war dort lange sein Nachbar. „Vittorio war unglaublich witzig, ein Entertainer. Die Leute sind nur wegen ihm in die Bar gekommen.“

Er bewirtete Schauspieler wie Götz George, Showgrößen wie Harald Juhnke oder Tom Jones. Oder Kunstgenies wie Jörg Immendorff und Andy Warhol.

In den letzten Jahren lebte er eher zurückgezogen. Doch zu seiner Beerdigung am Donnerstag kommender Woche werden seine alten Freunde alle kommen.