Die „Reichsbürger“ haben ihre Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen verstärkt. Mitten in Düsseldorf gibt es eine Kampfsportschule, die der Gruppierung zugehörig ist.
„Königreich“-Kampfsportclub in der InnenstadtReichsbürger holen in Düsseldorf zum Schlag aus
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Das Logo des „Königreich Deutschland“ prangt am Fenster eines Pförtnerhauses in Wittenberg (Sachsen-Anhalt). Mitten in der Düsseldorf Innenstadt gibt es eine Kampfsportschule, die der „Reichsbürger“-Gruppierung zugehörig ist.
Die Kreuzstraße in der Düsseldorfer Innenstadt, wenige Meter von der Berliner Allee entfernt. Von hier kann man zur „japanischen Meile“ an der Immermannstraße gehen, und viele Läden sehen auch passend aus. So auch „Campus-Concept“. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die Kampfsportschule allerdings als Düsseldorfer Zentrale einer Reichsbürger-Vereinigung.
Ganz unten in der Ecke des Schaufensters steht ein kleines Schild mit der Aufschrift „Kein öffentlicher Bereich/Seminar-/Praxisraum. Zutritt nur für Staatsangehörige und -zugehörige des Königreiches Deutschland. Anträge auf Zugehörigkeit hier erhältlich.“
„Reichsbürger“-Gruppe hat Aktivitäten in NRW verstärkt
Auf der Homepage der Kampfsportschule wird man ebenfalls fündig. Dort gibt es ziemlich martialische Kampfsport-Fotos, auch mit bedrohlich geschwungenen Schwertern, dazu Sätze wie „Es ist die Aufgabe und Pflicht eines guten Mentors, den Schüler zur Unabhängigkeit zu führen“.
Das bezieht sich vordergründig auf die Kampfsportart Kung Fu, kann aber auch ganz anders verstanden werden, denn im Impressum der Seite steht: „Campus-Concept. Ein Betrieb im KRD“. „KRD“ steht eben für „Königreich Deutschland“. Und als Hauptsitz wird die „Lutherstadt Wittenberg“ angegeben, jene Stadt in Sachsen-Anhalt, in der der selbsternannte „König von Deutschland“, Peter Fitzek, seinen Fantasiestaat „Königreich Deutschland“ ausgerufen hat.
Sein Statthalter in der Düsseldorfer Kampfsportschule ist Kevin M., eben jener Mann, der auf den Fotos seiner Schule mit wild entschlossenem Gesicht die Schwerter schwingt.
Wer bisher meinte, Reichsbürger der Organisation „Königreich Deutschland“ seien allein in den neuen Bundesländern zu finden, der wird hier mitten in Düsseldorf eines Besseren belehrt. Tatsächlich teilte der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz auf Anfrage der Nachrichtenagentur DPA mit, dass „das zur Reichsbürger-Szene zählende Königreich Deutschland (KRD) seine Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen intensiviert“ habe.
Das „Betriebsregister 2022“ des „Königreichs“ führe eine in Düsseldorf ansässige Kampfsport-Schule als dem „Königreich“ zugehörig auf. Die Schule wird auch im April erschienenen Verfassungsschutzbericht erwähnt.
Und es ist nicht die einzige Aktivität im Rheinland: Im Juli 2020 habe das „Königreich Deutschland“ vergeblich in Köln-Holweide ein Restaurant zu eröffnen versucht. Die Stadt Köln ließ das Restaurant aber wegen fehlender Konzession schließen. „König“ Fitzek sei damals vergeblich zur Eröffnung angereist.